Biathlon

ÖSV-Stars wollen zurück an die Spitze

27.11.2012

Mit neuem Cheftrainer und neuem Elan soll es für Landertinger & Co wieder bergauf gehen.

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Nach dem Aufwärmprogramm Mixed-Staffel folgt am Mittwoch (17.30 Uhr) in Östersund mit dem Einzel der Herren der echte Auftakt der Biathlon-Weltcupsaison. Für das wegen der schwachen Vorsaison nur noch fünfköpfige ÖSV-Aufgebot beginnt dabei unter Neo-Cheftrainer Remo Krug eine neue Zeitrechnung. Der Deutsche soll den vor zwei Jahren begonnenen Abwärtstrend umkehren helfen. Für die dauerhafte Rückkehr in die Erfolgsspur gibt er der Mannschaft aber noch Zeit. Christoph Sumann will indes nur noch punktuell zuschlagen.

Mittelfristige Planung
Von serienweisen Podestplätzen wie in den Erfolgsjahren 2009 und 2010 geht Chefcoach Krug vorläufig nicht aus. "Das im ersten Jahr zu erwarten, wäre irgendwo vermessen. Die Schere ist in den letzten zwei Jahren aufgegangen. Die Leistungen haben stagniert, die anderen haben sich weiterentwickelt. Wir wollen wieder ganz vorne hin, das wird aber nicht innerhalb kürzester Zeit gelingen. Wir wollen heuer Fortschritte machen und im Olympiajahr wieder ganz vorne ankommen", sagte Krug.

Erste Erfolge schon in Östersund?
Nach intensiver Vorbereitung sind seine Erwartungen aber auch bereits beim Auftakt hoch. "Natürlich wollen wir dort erfolgreich sein", stellte Krug klar. Der ehemalige Gesamtweltcupzweite Sumann, der sich großteils auf eigene Faust in seiner neuen Wahlheimat Tirol vorbereitet hat, ist jedenfalls zuversichtlich. "Ich fühle mich gut. In der Mixed-Staffel (Anm. 15. Gesamt-Platz) habe ich gesehen, dass mir nicht viel auf die Spitze fehlt. Aber ich bin noch nicht bei 100 Prozent, das war ich in den letzten Jahren zu dieser Zeit auch nie. Ich brauche einfach ein paar Wettkämpfe."

Leithammel Sumann
Der Olympiazweite ist überzeugt, dass er auch mit 36 noch mit der jungen Garde um Weltcupgewinner Martin Fourcade mithalten kann. "Das Alter ist sicher ein Thema, da bin ich Realist genug. Aber ich fühle mich gut und es gibt genug Beispiele von Athleten, die in meinem Alter noch sehr starke Leistungen zeigen. Ich kann auch bei den kurzen, schnellen Einheiten noch mithalten, das stimmt mich zuversichtlich."

Der Leithammel im Team, der noch bis nach Olympia 2014 weitermacht, setzt sich dennoch keine konkreten Ziele. "Ich will nicht festlegen, ob ein Stockerlplatz, eine Medaille oder ein Top-Ten-Platz ein Erfolg ist. Ich sehe die nächsten zwei Jahre als Ganzes. Ich will in der Lage sein, bei allen Rennen 100 Prozent Leistung zu zeigen. Nicht wie letzte Saison, in der ich nie auf Höchstlevel, entweder außer Form oder verunsichert war", so Sumann.

Nachwuchs "muss Gas geben"
Wie der Steirer sind auch der gleichaltrige Daniel Mesotitsch, in der Vorsaison mit u.a. zwei vierten WM-Plätzen der konstanteste ÖSV-Athlet, und Fritz Pinter (34) bereits im fortgeschritteneren Sportleralter. Einzig mit Dominik Landertinger (24) und Simon Eder (29) kann Krug langfristig planen, der Nachwuchs muss vorerst zuschauen. "Das sehe ich nicht als Problem. Die Jungen haben schon aufgezeigt. Sie werden ihre Chancen bekommen, natürlich müssen sie aber auch Gas geben", so Krug.

Sumann verweist diesbezüglich auf die zwei IBU-Cup-Siege von Julian Eberhard am Wochenende. "Wir haben zwei, drei in der Warteschleife. Sie werden ihre Chance suchen und nutzen." Derartige Chancen für den Nachwuchs werden sich alleine schon deshalb ergeben, weil Sumann nicht alle Rennen bestreiten wird. "Ich werde sicher nicht alles auf Biegen und Brechen machen und mir Höhepunkte punktuell herauspicken", so Sumann, dessen WM-Bronze im März 2011 zugleich der letzte ÖSV-Weltcupeinzelpodestplatz ist.

Neuer Cheftrainer realistisch
Auch Krug geht davon aus, dass seine Oldies nicht mehr permanent vorne mitmischen können. "Dieser Anspruch ist vermessen, punktuell können sie aber natürlich ganz nach vorne kommen. Für die Älteren wird es nicht einfacher, das heißt aber nicht, dass sie nicht leistungsfähig sind. Sie werden aber nicht mehr über die gesamte Saison die allererste Geige spielen können." Für Ex-Weltmeister Landertinger gelte das aber sehr wohl. "Er ist noch sehr jung, ihm ist absolut zuzutrauen, dass er dort wieder hinkommt."

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