Streitberger 5., Kröll 7.
Fill beherrscht erstes Wengen-Training
11.01.2012
Italienischer Routinier markiert Bestzeit vor Cuche. Österreicher vorne mit dabei.
Die 82. internationalen Lauberhorn-Ski-Rennen
in Wengen sind am Mittwoch mit dem ersten Abfahrtstraining eröffnet worden. Die gewaltige Menge Neuschnee der vergangenen Tage hat die erste Fahrt für Titelverteidiger Klaus Kröll und Co. in ein vergleichsweise gemächliches Abtasten verwandelt. Ausgepumpt waren die Athleten aber nach der mit knapp 4,5 Kilometer längsten Abfahrt des Weltcups trotzdem. Am schnellsten war der Italiener Peter Fill in 2:36,98 Minuten.
"Wengen ist mein Lieblingsrennen, die Kulisse ist einfach einzigartig", sagte Fill bei strahlendem Sonnenschein am Fuße von Eiger, Mönch und Jungfrau. Der Schweizer Routinier Didier Cuche folgte mit 0,57 Sekunden Rückstand auf Rang zwei, der 37-Jährige möchte am Samstag zum ersten Mal in seiner Karriere den Klassiker in seiner Heimat gewinnen.
Österreicher in den Top 15
Bester Österreicher war Georg Streitberger als Fünfter (+1,45 Sekunden), Kröll (7.), Hannes Reichelt (8.), Romed Baumann (12.) und Joachim Puchner (14.) landeten ebenfalls in den ersten 15. Am Donnerstag folgt das zweite Training, am Freitag (Super-Kombination), Samstag (Abfahrt) und Sonntag (Slalom) geht es dreimal um Weltcup-Punkte.
Streitberger wusste, dass sein gutes Trainingsergebnis mit Vorsicht zu genießen war. "Das Training sagt nicht viel aus, es war noch sehr weich und durch den Neuschnee langsam. Aber es reichen schon ein paar km/h mehr und schon geht es zur Sache. Es wird sicher schneller und sehr unruhig bis Samstag", meinte der Salzburger, der hofft, dass in Wengen der Knoten platzen wird. "Ich suche noch meinen schnellen Schwung und hoffe, dass ich ihn hier finden werde", sagte der 30-Jährige, für den es zuletzt in Gröden und Bormio keine Weltcup-Punkte gegeben hat.
"Gemütliches" Training
"Es war ein recht gemütliches Training, in dem ich mir einmal die Linie angeschaut habe. Die Bedingungen waren nicht anders zu erwarten. Dafür, dass es zwei Meter geschneit hat, war es tadellos", erklärte Kröll ein Jahr nach seinem Sieg. Der Steirer weiß, dass er in den Trainings nicht sein Pulver verschießen darf: "Hier muss man aufgrund der Länge der Abfahrt die Trainings taktisch angehen. Sonst hat man am Samstag kein Gas mehr."
Reichelt bei "Comeback" zufrieden
Reichelt hat erstmals seit 2008 wieder Gelegenheit, die Wengen-Abfahrt in Angriff zu nehmen. Und gleich im ersten Versuch bestätigte der Salzburger, dass er in diesem Winter in der Königsdisziplin ganz vorne mitmischen kann. "Ein paar Sachen waren nicht ganz sauber, aber für die erste Fahrt seit vier Jahren bin ich zufrieden." Seit seinem letzten Antreten hat sich einiges verändert: "Das Brüggli-S ist viel breiter geworden und Langentrejen ist deutlich kurvenreicher geworden. Ich finde es sehr schön."
Von der Diskussion um die Rennunterwäsche
haben die ÖSV-Läufer allesamt wenig bis gar nichts mitbekommen, die Österreicher dürften sich im sicheren Bereich fühlen. "Bei uns ist das kein Thema. Die Italiener haben meiner Meinung nach komische Anzüge, vielleicht werden die ja jetzt kontrolliert", sagte Kröll.
Ergebnis erstes Training Wengen
1. Peter Fill (ITA) 2:36,98 Minuten
2. Didier Cuche (SUI) +0,57 Sek.
3. Christof Innerhofer (ITA) 0,86
4. Adrien Theaux (FRA) 1,32
5. Georg Streitberger (AUT) 1,45
6. Yannick Bertrand (FRA) 1,50
7. Klaus Kröll (AUT) 1,63
8. Hannes Reichelt (AUT) 1,77
9. Erik Guay (CAN) 1,89
10. Bode Miller (USA) 2,28
12. Romed Baumann (AUT) 2,47
14. Joachim Puchner (AUT) 2,77
20. Max Franz (AUT) 3,54
31. Mario Scheiber (AUT) 4,58
36. Matthias Mayer (AUT) 4,81
52. Manuel Kramer (AUT) 6,89
53. Björn Sieber (AUT) 7,29
56. Benjamin Raich (AUT) 7,80
59. Bernhard Graf (AUT) 8,18
68. Philipp Schörghofer (AUT) 11,13