Terrorangst
Rebellenführer droht mit Anschlägen auf Olympia
03.07.2013
Umaror möchte Olympia "mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln" verhindern.
Muslimische Extremisten im Nordkaukasus wollen die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi mit allen Mitteln verhindern. Ihr Anführer Doku Umarow forderte seine Anhänger am Mittwoch im Internet auf, dieses Ziel mit "maximaler Gewalt" durchzusetzen. Seinen Befehl vom Februar, keine russischen Ziele außerhalb der Kaukasus-Region anzugreifen und unbeteiligte Zivilisten möglichst zu verschonen, nahm Umarow, der meistgesuchte Mann Russlands, ausdrücklich zurück.
Die Winterspiele im kommenden Februar sind ein von Präsident Wladimir Putin betriebenes Prestigeobjekt Russlands. Der Austragungsort Sotschi am Schwarzen Meer liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Unruheregion des Nordkaukasus, wo muslimische Extremisten für einen islamischen Staat kämpfen.
Umarow ruft zu "maximalen Gewalt" auf
In einem auf der Internetseite www.kavkazcenter.com veröffentlichten Video sagte Umarow: "Sie (die Russen) planen Olympische Spiele auf den Gebeinen unserer Vorfahren, auf den Gebeinen vieler, vieler toter Muslime, die auf unserem Land am Schwarzen Meer beerdigt sind. Wir als Heilige Krieger (Mujaheddin) sind verpflichtet, das nicht zuzulassen, und zwar mit allen Mitteln, die uns der allmächtige Gott erlaubt." Er rufe alle Mujaheddin in der Region auf, mit maximaler Gewalt "den satanischen Tanz auf den Gebeinen unserer Vorfahren" zu verhindern.
Zahlreiche Attentate
Die Echtheit des Internet-Videos lässt sich nicht überprüfen. Umarow hat aber schon oft Erklärungen und Anweisungen über diese Seite verbreitet. Umarow ist ein Veteran der beiden Tschetschenien-Kriege gegen die russische Regierung nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und Chef des selbst proklamierten "Emirats des Kaukasus". Umarow ist der meistgesuchte Islamist in Russland und bekannte sich zu zahlreichen Gewalttaten im ganzen Land, darunter die Anschläge auf den Moskauer Flughafen Domodedowo im Jänner 2011 und die Moskauer U-Bahn im März 2010 mit insgesamt 77 Toten.
Sicherheit hat oberste Priorität
Das IOC hat den russischen Olympia-Machern "vollstes Vertrauen" ausgesprochen. "Wir haben keinen Zweifel, dass die Russen alles im Griff haben und haben weiter vollstes Vertrauen in sie", erklärte das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Mittwoch in Lausanne in einer ersten Reaktion. Die Sicherheit während Olympischer Spiele sei immer eine oberste Priorität des IOC, während des Sport-Großevents liege sie aber in der Hand der lokalen Behörden.