Beste Österreicherin wurde Nikki Hosp mit Platz vier.
Jedes Rennen in dieser Phase des Weltcups kann eine Vorentscheidung im Kampf um die große Kristallkugel bringen. Die Bewerbe in Aare haben die Situation weiter leicht zugunsten der Deutschen Maria Riesch verbessert. Mit 156 Zählern Vorsprung auf die US-Amerikanerin Lindsey Vonn war Riesch nach Schweden gereist, mit dem dicker gewordenen Polster von 196 fährt sie nach Tarvis weiter. Riesch gewann nach der Super-Kombination am Freitag auch den Super-G am Sonntag, die Abfahrt am Samstag war eine Beute von Vonn geworden.
20. Sieg
Mit einer hundertstel Sekunde Vorsprung auf Vonn hat Riesch am Sonntag den 20. Karriereerfolg im Weltcup fixiert, den ersten im Super-G seit Cortina vor drei Jahren. Dritte wurde mit Julia Mancuso eine weitere US-Amerikanerin (0,79 Sek. zurück), Vierte als beste Österreicherin Nicole Hosp (0,81), die im Ziel lange in der Leaderbox gestanden war: "Das war wieder mal wunderschön, da zu stehen. Ein bisserl nervenaufreibend, aber das nehme ich gerne in Kauf", sagte die Tirolerin, die knapp am Podest vorbeigeschrammt war. "Im oberen Teil habe ich sehr viel Zeit liegen gelassen und bin nicht in den Rhythmus reingekommen."
Denkbar knapp
Mit dem Analysieren ihrer Läufe hielten sich die Dauerrivalinnen Riesch und Vonn nicht all zu lange auf, was neun Rennen vor Schluss am meisten interessiert, ist der Blick auf den Weltcupstand. "Oben war ich ein bisschen vorne, den Zielhang habe ich nicht optimal erwischt. Am Ende hatte ich Wahnsinnsglück mit einer Hundertstel. Aber das braucht man auch manchmal. Ich bin sehr froh, dass ich es heute hatte", meinte Riesch, die nach dem "super Wochenende" nun "große Hoffnung" hat. "Ich hab Lindsey zweimal schlagen können, das habe ich nicht erwartet."
Vonn hat als Führende den Lauf von Riesch mitangesehen und schon bei der Zwischenzeit gesagt, dass diese gewinnen werde. "Ich war zwar unten ein bisserl besser, habe aber trotzdem verloren. Ich bin mit meinem Lauf sehr zufrieden. Es wird sehr schwierig, den Gesamtweltcup zu verteidigen, aber alles ist möglich im Skifahren. In unseren Sport kann alles schnell wechseln", weiß Kugelverteidigerin Vonn, die positiv bleiben und immer weiter kämpfen will. "Wie Maria derzeit fährt, ist ein Wahnsinn, aber alles ist noch möglich, ich werde weiterkämpfen."
Nächste Station
In Tarvis steht mit Abfahrt, Super-G und Super-Kombination (allerdings diesmal mit Abfahrt statt Super-G) das fast idente Programm wie in Aare auf dem Programm. Es folgen Riesentorlauf und Slalom in Spindlermühle, ehe beim Weltcupfinale auf der Lenzerheide in allen Disziplinen außer der Super-Kombination noch ein Rennen gefahren wird. "Wenn ich in Tarvisio nicht all zu viel verliere, dann steigen die Chancen von Rennen zu Rennen", sagte Riesch, die nun ex aequo mit Hilde Gerg hinter Katja Seizinger (36 Siege) zweiterfolgreichste Deutsche Rennläuferin im Weltcup ist.
Zweitbeste Österreicherin wurde am Sonntag Anna Fenninger als Neunte, Andrea Fischbacher kam auf 16, Regina Mader auf 18, Margret Altacher auf 20 und Weltmeisterin Elisabeth Görgl nach einem schweren Fehler auf 21. Weltcuppunkte gab es auch für Nicole Schmidhofer (28.) und Michaela Kirchgasser (30.). Die schwedische Lokalmatadorin Anja Pärson schwang während der Fahrt ab, es besteht Verdacht auf eine Knieverletzung.