35 Slalom-Siege

Schild hat die Jungen fest im Griff

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"Vielleicht kann ich viel, aber ich muss es auch abrufen können"

Marlies Schild hat am Sonntag in Lienz den 35. Weltcup-Sieg im Slalom gefeiert und sich damit zur alleinigen Nummer eins bei den Damen emporgehievt. Über die Frage, wann der 40er fällig ist, konnte die 32-jährige Salzburgerin zwar nur herzhaft lachen, ans Aufhören denkt sie freilich nicht. "Ich bin Rennfahrerin, will jedes Rennen gewinnen." Bormio und Flachau sind die nächsten Stationen.

Vor der um 14 Jahre jüngeren US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin hatte Schild den Rekordsieg eingefahren. Ihre 23-jährige Schwester Bernadette Schild war ihr dicht auf den Fersen, nach einem Patzer am Zielhang musste diese die Hoffnungen auf ein erneutes Schild-Double auf dem Podest, wie es in Courchevel der Fall war, allerdings begraben.

Bernadette freut sich für Schwester Marlies

"Ich bin stolz, dass ich immer noch mit den Jungen mithalten kann", sagte Marlies Schild. "Berni ist in wirklich guter Form. Sie ist schnell und ich glaube, sie kann gewinnen. Es ist nicht so leicht, gegen sie zu fahren. Sie hätte sicher auch ein sehr, sehr gutes Ergebnis erzielt. Aber die Zeiten kommen auch noch. Ich bin dankbar, dass ich heute vorne war." Sie versuche, ihrer kleinen Schwester zu helfen, denn "in ein paar Jahren" werde sie selbst nicht mehr fahren. "Und ich hoffe, dass sie dann top sein wird."

Bernadette Schild war zur Halbzeit unmittelbar vor Marlies Fünfte, ihr hohes Risiko im Finale wurde nicht belohnt. "Ich habe gespürt, wie schnell ich war. Ich habe riskiert. Und dann bin ich im Schnee gelegen. Ich freue mich natürlich mit Marlies. Das ist für mich auch gut, weil ich weiß, dass ich dabei bin. Aber es tut trotzdem weh." Auch die Niederösterreicherin Kathrin Zettel (Halbzeitdritte) schied auf der Weg zu einem Spitzenresultat aus.

Slalom-Queen hat dazugelernt
Marlies Schild verließ sich nach verhaltenem ersten Lauf und ebenfalls nicht optimalem oberen Teil des zweiten auf ihren Instinkt: "Ich habe mir gedacht, die letzten zehn Tore muss ich eh nur noch runterlassen. Es hat einfach gut zusammengepasst. Ich hatte das Glück, das andere im zweiten nicht hatten." Das einzige, das sie vom ersten auf den zweiten Durchgang verändert habe, sei "im Kopf ein bisschen" passiert.

"Gerade so Rennen waren in der Vergangenheit für mich wichtig, um das gute Gefühl zu bekommen, das es braucht. Ich bin letztes Jahr nicht viele Rennen gefahren. Ich glaube, dass ich deshalb heute auch nicht so gut eingestellt war. Ich probiere nun, was ich heute wieder gelernt habe, mitzunehmen und hoffe, dass ich das auch in Zukunft noch umsetzen kann." Nachsatz: "Vielleicht kann ich viel, aber ich muss es auch abrufen können. Das ist immer das Spiel."

Olympia-Ticket fix in der Tasche
Marlies Schild hat als zweifache Saisonsiegerin ihr Slalomticket für Olympia natürlich fix, Bernadette Schild (3.), Kathrin Zettel (4.), Christina Ager (4.), Michaela Kirchgasser (5.) und Carmen Thalmann (7.) haben jeweils ein Topresultat zu Buche stehe. In Bormio und Flachau wird die Entscheidung über die Sotschi-Teilnahme fallen.

Schild liegt mit insgesamt 37 Weltcupsiegen in der ewigen Liste bei Damen und Herren an der elften Stelle. Mehr Erfolge in einer Disziplin haben aber nur der Schwede Ingemar Stenmark (46 im Riesentorlauf und 40 im Slalom) sowie Annemarie Moser-Pröll (36 in Abfahrt) gefeiert. Wie Schild 35 Slalomsiege hat der Italiener Alberto Tomba erreicht.

Marlies Schild jubelt über Rekord


 
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