Gregor Schlierenzauer gewinnt am Sonntag das Weltcup-Springen in Whistler Mountain vor ÖSV-Teamkollegen Thomas Morgenstern.
Gregor Schlierenzauer hat am Sonntag der Olympia-Großschanze 2010 im Whistler Olympic Park endgültig seinen Stempel aufgedrückt. Der 19-jährige Tiroler, der Kanada als neuer Weltcup-Leader verlässt, segelte im zweiten Durchgang auf unglaubliche 149 m hinunter und verbesserte damit seinen eigenen Schanzenrekord vom Vortag um sieben Meter. Auf Platz zwei landete Doppel-Olympiasieger Thomas Morgenstern, der nach seiner Halbzeitführung erstmals in der WM-Saison auf dem Podest landete.
Neuer Weltcup-Leader reizte Schanze aus
Schlierenzauer sorgte
beim Stadionsprecher im Auslauf fast für eine sich überschlagende Stimme:
"You have just witnessed history!", schrie er den rund 6.000 Zuschauern zu.
Auch wenn es nicht ganz so historisch war, der gestandene 149-m-Flug brachte
dem Tiroler auch aus dem internationalen Athletenkreis viel Anerkennung und
Händeschütteln. Unmittelbar vor ihm war auch der Finne Ville Larinto bei 149
Metern gelandet, vermochte diesen Flug jedoch nicht zu stehen.
Die Jury zögerte bei wechselnden Windbedingungen aber nur kurz, ehe sie die beiden führenden Österreicher Schlierenzauer und Morgenstern in die Spur ließ. Morgenstern hatte bei der perfekten Landung bei 141 Metern die weit besseren Noten, daher fehlten ihm zum ersten Weltcupsieg seit dem 8.2.2008 am WM-Schauplatz Liberec nur 1,5 Zähler. Für den Kärntner war es der erste Stockerlplatz, seine bis Whistler besten Saisonresultate waren zwei vierte Ränge zum Weltcup-Auftakt in Kuusamo bzw. danach in Trondheim gewesen.
Schon der vierte Doppelsieg für den ÖSV en suite, Schlierenzauer neuer Weltcup-Leader und Wolfgang Loitzl, der nach Rang zwei am Sonntag Rang fünf belegte, auf dem Sprung, auch noch Simon Ammann zu überholen. Loitzl hatte im ersten Durchgang keine guten Bedingungen, konnte aber mit einem 140-m-Satz "den Schaden in Grenzen halten", wie er im Auslauf meinte. Loitzl fehlen nur noch 106 Zähler auf Ammann.
Bei den nächsten beiden Bewerben kommendes Wochenende in Japan kann Schlierenzauer seine Führung weiter ausbauen, zumal Ammann den Trip nach Sapporo nicht mitmacht.