Platz 4 in Engelberg

Schlierenzauer verpasst Podium bei Stoch-Sieg

22.12.2013

Tiroler lag nach erstem Durchgang noch an der Spitze.

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Die Generalprobe für die 62. Vierschanzen-Tournee ist für Gregor Schlierenzauer am Wochenende in Engelberg nicht ganz nach Wunsch verlaufen. Nach Rang 27 am Vortag führte der 23-jährige Tiroler am Sonntag nach dem ersten Durchgang, fiel aber noch auf den vierten Rang zurück. Der Sieg ging zum insgesamt neunten Mal an den Polen Kamil Stoch, der als Weltcup-Leader und nun Favorit zur Tournee fährt.

Stoch gewann vor dem Deutschen Andreas Wellinger (GER) und seinem am Samstag sensationell erstmals siegreichen Landsmann Jan Ziobro. Schlierenzauer verfehlte den Sieg noch um 6,3 Zähler.

Kein Stockerlplatz
Die Tatsache, dass es diesmal für die gerade in Engelberg so erfolgsverwöhnten ÖSV-Adler keinen Stockerlplatz gegeben hat, beunruhigte Cheftrainer Alexander Pointner gar nicht: "Das sieht vielleicht für die Öffentlichkeit so aus. Intern sind in Engelberg sehr viele positive Dinge passiert. Gregor hat geführt, da hat man sich gestern nicht sicher sein können. Aber es sind Weichen gestellt worden, die entscheidend für die Tournee waren, was die Anfahrtsposition bei Gregor betrifft", erklärte Pointner.

"Es ist bei ihm unheimlich viel Selbstvertrauen da. Natürlich wäre es schön gewesen zu gewinnen, aber dieser vierte Platz ist mehr wert als so mancher Sieg." Schlierenzauer hat seine Anfahrtshocke am zweiten Engelberg-Tag etwas tiefer gesetzt und dadurch einen besseren Hebel zum Absprung erreicht. Schlierenzauer, der in Engelberg seine Weltcup-Führung an Stoch abgeben musste, war zufrieden. "Das war eine ordentliche Leistung. Skispringen kann manchmal extrem kompliziert sein, und manchmal geht es leichter. Das war ein Schritt in die richtige Richtung."

Hochzufrieden mit seinen ersten Weltcup-Auftritten außerhalb Österreichs durfte ÖSV-Nachwuchsmann Thomas Diethart sein. Der 21-jährige Niederösterreicher, der am Samstag als Vierter bester Österreicher gewesen war, wurde diesmal Sechster und sprang sich damit sogar in das siebenköpfige Team für die Tournee. Cheftrainer Pointner nannte gegenüber der APA - Austria Presse Agentur doch noch am Sonntag seine Mannschaft für den Auftakt in Oberstdorf am 28. Dezember.

Heilungsverlauf bei Morgenstern gut
Bei weiterem guten Heilungsverlauf mit im Team ist auch der rekonvaleszente Thomas Morgenstern. "Der Platz Morgenstern wird bis zur Qualifikation in Oberstdorf freigehalten", gab Pointner bekannt. Bei dem dreifachen Olympiasieger werden am Montag noch eine Schiene angepasst und weitere Checks gemacht. "Das Schönste wäre, wenn es bereits am Montag absolut Grünes Licht geben könnte. Wenn nicht, warten wir Weihnachten ab."

Fixstarter sind der zweifache Tournee-Titelverteidiger und -Saisonsieger Gregor Schlierenzauer sowie Andreas Kofler , Wolfgang Loitzl, Thomas Diethart, Stefan Kraft und Michael Hayböck. Letzterer hat mit drei Siegen im Kontinentalcup den siebenten Quotenplatz geholt. Die Überraschung im Team ist Diethart, der das Ticket mit zwei Spitzenresultaten in Engelberg geholt hat.

Allerdings haben Österreichs Skispringer auf jener Schanze, auf der sie schon 15 Weltcupsiege gefeiert hatten, diesmal keinen Podestplatz geholt. Mit Wolfgang Loitzl (9.), Stefan Kraft (13.) und Andreas Kofler (14.) kamen fünf ÖSV-Athleten in die Top 15 und das kann sich mannschaftlich sehen lassen. "Der Rest der Mannschaft kann sich jetzt auch wieder zutrauen, dass sie aufs Stockerl springen kann. Das Vertrauen ist wieder vorhanden, das war am Anreisetag nicht so", glaubt Pointner.

Kamil Stoch als Favorit
Zum Favoriten für die Tournee hat sich mittlerweile aber der neue Weltcup-Leader Kamil Stoch gemausert. Mit den Rängen zwei, eins, zwei und eins in den vier jüngsten Springen vor der dem ersten Saisonhöhepunkt hat er zuletzt die konstantesten Spitzenleistungen gezeigt. Und Konstanz ist bei den acht Sprüngen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen freilich der Schlüssel zum Sieg.

Ergebnis aus Engelberg

1. Kamil Stoch (50)
274.7  
2. Andreas Wellinger (44)
270.8  
3. Jan Ziobro (40)
270.0  
4. Gregor Schlierenzauer (49)
268.4  
5. Anders Bardal (48)
267.5  
6. Thomas Diethart (29)
264.2  
7. Anders Fannemel (27)
262.6  
8. Peter Prevc (38)
262.3  
9. Wolfgang Loitzl (35)
262.2  
10. Andreas Wank (32)
259.4  
11. Piotr Zyla (43)
258.6  
12. Jaka Hvala (23)
258.3  
13. Stefan Kraft (36)
256.9  
14. Andreas Kofler (26)
254.3  
15. Denis Kornilov (16)
253.4

 

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