Skispringen
Schlierenzauer Zweiter in Titisee
04.02.2007
Gregor Schlierenzauer sprang in Titisee-Neustadt auf den zweiten Podestplatz. Innauer Fünfter, Kofler Siebter, Loitzl Achter.
Adam Malysz war am Wochenende in Titisee-Neustadt der Dominator der Skisprung-Szene. Der 29-jährige Pole kürte sich zum Doppelsieger und feierte die Weltcupsiege 31 und 32. Doch dahinter zeigten die Österreicher mit Rang zwei durch Andreas Kofler am Samstag bzw. Gregor Schlierenzauer am Sonntag, welch starke Mannschaft der Team-Olympiasieger auch in der WM-Saison aufbieten kann. Und dies, obwohl Doppel-Olympiasieger Thomas Morgenstern und Team-Olympiasieger Martin Koch vorzeitig hatten abreisen müssen.
ÖSV zufrieden
"Ich bin sehr zufrieden mit der mannschaftlichen Leistung. Das war eindrucksvoll, die Mannschaft hat sich mit Herz präsentiert", freute sich ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner, für den der Sonntag-Bewerb einer der besten Wettkämpfe der Saison war. Nicht nur die Rückkehr des vierfachen Saisonsiegers Schlierenzauer auf das Podest, auch die konstant ansteigende Formkurve des ebenfalls erst 17-jährigen Mario Innauer (5.) gibt Anlass zu Freude. "Der Mario wurde heute als bester nicht vorqualifizierter Springer zum "man of the day" gewählt, das sagt auch schon einiges."
"Schlieri" hat das Ruder herumgerissen
Schlierenzauer hat mit einem ausgezeichneten zweiten Sprung am Samstag wieder seinen alten Sprung-Rhythmus gefunden. "Das war für ihn der Turn-around. Er hat das Ruder herumgerissen, das ist mehr wert als ein ein Sieg." Auch Wolfgang Loitzl (7. und 8.) und Andreas Kofler (2./7.) haben sich für die Nordischen Weltmeisterschaften in knapp drei Wochen empfohlen.
Und eben auch Malysz, der den Sonntagbewerb exakt zwölf Punkte vor Schlierenzauer gewann. Dritter wurde der immer stärker werdende Russe Dmitrij Wassilijew. Der nach dem ersten Durchgang noch zweitplatzierte Mario Innauer fiel zwar auf Platz fünf zurück, sorgte aber für sein bisher bestes Weltcup-Resultat. Andreas Kofler (7.) und Wolfgang Loitzl (8.) komplettierten das ausgezeichnete ÖSV-Ergebnis, Martin Höllwarth landete auf Platz 22. Nur Arthur Pauli (39.) war im Finale der Top 30 nicht dabei.
Morgenstern und Koch krank
Die beiden immer noch an einer Gürtelrose leidenden Thomas Morgenstern und Martin Koch waren nach dem Samstagbewerb aus dem Weltcup genommen und nach Österreich gebracht worden. Morgenstern erlitt auf Grund seines geschwächten Immunsystems eine zusätzliche Infektion. Beide Kärntner werden vor der WM keinen Weltcup mehr bestreiten. "Morgenstern ist fix bei der WM dabei, er braucht die zwei Wochen zur Regeneration, damit er auch die Flugstrapazen nach Japan gut übersteht", so Pointner. Auch Koch bleibt für die WM ein Thema, doch es wird auch von den Leistungen der anderen Springer sowie seiner gesundheitlichen Entwicklung abhängen. Das Team für Sapporo wird Pointner erst nach Willingen in einer Woche nominieren.
Für die Bewerbe in Klingenthal hat Pointner durch den Ausfall der beiden Kärntner nun überraschend Andreas Widhölzl aus seiner "Auszeit" zurückgeholt. "Er hat jetzt eine Woche Abstand gehabt, war Skifahren. Er kann die Bewerbe ganz ruhig bestreiten." Laut Pointner bleibt das Kapitel WM für "Swider" aber geschlossen, egal wie gut er in den drei Bewerben auch springt.
Morgenstern und Koch werden in den nächsten beiden Tagen auf Herz und Nieren überprüft, während sich ihre Mannschaftskollegen schon am Montag auf den Weg nach Klingenthal begeben. Dort gibt es am Dienstag die Qualifikation, am Mittwoch den nächsten Weltcupbewerb.
Ergebnisse vom Weltcup-Skispringen am Sonntag in Titisee-Neustadt:
1. Adam Malysz (POL) 257,7 (129,5/134,5)
2. Gregor Schlierenzauer (AUT) 245,7 (128,5/130,5)
3. Dmitrij Wassilijew (RUS) 242,4 (125,0/133,0)
4. Anders Jacobsen (NOR) 242,1 (127,0/130,0)
5. Mario Innauer (AUT) 241,7 (129,0/127,5)
6. Simon Ammann (SUI) 235,7 (122,0/132,0)
7. Andreas Kofler (AUT) 234,0 (123,0/129,5)
8. Wolfgang Loitzl (AUT) 233,1 (125,0/127,0)
9. Michael Uhrmann (GER) 230,3 (125,0/126,0)
10. Andreas Küttel (SUI) 224,0 (122,0/125,5)
11. Roar Ljökelsöy (NOR) 222,5 (123,0/124,5)
12. Sigurd Pettersen (NOR) 221,9 (124,5/123,5)
13. Janne Happonen (FIN) 221,0 (120,0/127,5)
14. Anders Bardal (NOR) 217,4 (123,5/122,0)
15. Noriaki Kasai (JPN) 217,1 (125,0/119,5)
16. Denis Kornilow (RUS) 215,1 (120,0/124,5)
17. Jakub Janda (CZE) 213,5 (119,0/123,5)
18. Roman Koudelka (CZE) 213,3 (121,0/122,5)
19. Piotr Zyla (POL) 211,2 (119,5/124,5)
20. Jussi Hautamäki (FIN) 210,6 (120,0/122,0)
21. Tom Hilde (NOR) 209,6 (121,5/120,5)
22. Martin Höllwarth (AUT) 208,8 (117,0/124,0)
23. Dmitrij Ipatow (RUS) 208,7 (120,0/121,5)
24. Jörg Ritzerfeld (GER) 207,5 (119,5/120,5)
25. Kevin Horlacher (GER) 196,3 (120,0/116,0)
26. Stefan Read (CAN) 194,1 (119,5/115,0)
27. Henning Stensrud (NOR) 194,0 (117,0/118,0)
28. Jure Sinkovec (SLO) 186,5 (119,5/110,5)
29. Ilja Rosljakow (RUS) 183,2 (116,5/112,5)
30. Daiki Ito (JPN) 180,0 (118,0/112,0)