Neujahrsspringen

Schlieri vor Tournee-Triumph

01.01.2012


Gregor Schlierenzauer gewann auch 2. Bewerb der Vierschanzentournee.

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© TZ Österreich / Kernmayer
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Am Ende erlebten die Fans in Garmisch einen Thriller: Andi Kofler führte vor den letzten drei Springern. Die hießen Thomas Morgenstern, Severin Freund und Gregor Schlierenzauer. „Morgis“ Attacke scheiterte. Ebenso wie der Angriff vom Deutschen Freund. Doch dann kam „Schliiieeeri“! Der Stubaier siegte schon wieder: 134 m im 2. Durchgang genügten. Sein Vorsprung: 4,1 Punkte auf Kofler.

Schlierenzauer: „Schaue nur aufs nächste Springen“
Kurios: Der gestern drittplatzierte Japaner Daiki Ito sprang insgesamt vier Meter weiter als Schlierenzauer, bekam jedoch zu Recht deutlich schlechtere Haltungsnoten.
Schlierenzauer war es wurscht: „Garmisch ist schon immer meine Lieblingsschanze gewesen“, jubilierte Schlierenzauer hinterher. Doch zum Tourneesieg wollte er sich (noch) nicht gratulieren lassen: „Dass ich einen respektablen Vorsprung habe, ist auf jeden Fall kein Nachteil. Ich schau derzeit nicht auf die Gesamtwertung, sondern aufs nächste Springen.“

Schlierenzauer ist ein gebranntes Kind: Schon zweimal in seiner Karriere büßte er bei der Tournee eine Halbzeitführung am Ende ein. Doch heuer ist der 21-Jährige wohl kaum mehr zu stoppen. Die Frage: Knackt „Schlieri“ auch den Jackpot?

Nach seinem zweiten ­Triumph im zweiten Springen ist Überflieger Schlierenzauer dicht dran am ersten Tourneesieg seiner Karriere. Einzig sein Tiroler Landsmann Kofler (22,2 Punkte Rückstand in der Gesamtwertung) hat noch vage Chancen, seinen Teamkollegen abzufangen. Kofler: „Abgerechnet wird in Bischofshofen.“

Kofler: „Abgerechnet wird in Bischofshofen“

ÖSV-Coach Alexander Pointner (wurde gestern 41) ist zufrieden: „Unsere Burschen sind gut drauf!“ Doch so stark wie Schlierenzauer ist derzeit keiner. Gestern feierte er seinen siebten Einzelsieg bei einem Tourneespringen – nur Jens Weißflog (GER/10) und Björn Wirkola (NOR/9) gewannen häufiger.

Schlieris Jagd auf die Million
Die Jackpot-Chance lebt weiter! Gregor Schlierenzauer kann es schaffen! Oberstdorf und Garmisch hat er gewonnen. Zwei Siege fehlen noch auf den Grand Slam. Und für den gibt es ja heuer die Rekordprämie von einer Million Franken. Schlieri ist auf bestem Wege zum Millionär. Doch noch will sich der Stubaier nicht damit beschäftigen: „An die Gesamtwertung denke ich noch nicht. Ich schaue nur von Springen zu Springen.“

Noch zwei Siege bis zum Grand Slam bei Tournee
Zittern muss weiter Sven Hannawald, der als bislang Einziger den Grand Slam geschafft hat. „Ich kann die Tournee immer erst dann genießen, wenn es zwei Sieger gegeben hat“, verrät der Deutsche. Aber er weiß: „Schlierenzauer kann es schaffen.“ Auch Toni Innauer glaubt an Schlierenzauer: „Früher war mehr Zufall dabei. Durch die neuen Regeln ist es jetzt fairer. Dadurch sind die Chancen auf einen Grand Slam größer.“ Spannung pur!

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