In drei Wochen muss unser Ski-WM-Team stehen. Haben wir überhaupt 24 Starter?
Die rot-weiß-roten WM-Tickets gibt’s heuer so billig wie noch nie. 27 Tage vor dem Start zu den Titelkämpfen in Méribel/ Courchevel (6.–19. Februar) könnte es lediglich bei der Slalom-Besetzung eng werden. In anderen Disziplinen können wir hingegen schon froh sein, wenn sich für unsere vier bzw. fünf Plätze überhaupt Starter finden. Die Diskussionen früherer Jahre, welche möglichen Medaillen-Kandidaten bei einem Maximal-Kontingent von 24 (Damen & Herren) daheim bleiben müssen, wird sich heuer nicht stellen.
Herren-Speed: Alle Hoffnungen auf Kriechmayr
Der überraschende Rücktritt von Triple-Olympiasieger Mathias Mayer führt uns vor Augen, wie dünn die Suppe im Speed-Bereich ist. Dabei haben wir dank Super-G- und Abfahrts-Titelverteidiger Vincent Kriechmayr, unserem einzigen Weltcup-Sieger dieser Saison (Abfahrt in Gröden und Bormio), in beiden Speed-Disziplinen fünf Startplätze (statt der üblichen vier). Sonst kann lediglich Daniel Hemetsberger Top-5-Plätze vorweisen. Da mit dem verletzten Max Franz ein weiterer Medaillenkandidat ausfällt, könnte zum Beispiel Julian Schütter (24) seine Chance bekommen.
Tickets sind im Herren-Slalom heiß begehrt
In der Kombi hätten wir auch ohne Titelverteidiger Marco Schwarz Probleme, vier Plätze vollzubekommen – jetzt sind es sogar fünf.
Interessant ist die Situation bei den Technikern: Während im RTL derzeit nur Manuel Feller realistische Medaillenchancen besitzt, gibt es im Slalom zu viele Top-Bewerber für nur vier Startplätze: Nur Feller und Schwarz sind gesetzt, Olympiasieger Johannes Strolz kämpft mit Adrian Pertl, Fabio Gstrein und Michael Matt um die offenen zwei Plätze.
Damen: Ticket-Rennen nur in Speeddisziplinen
Bei den Damen könnte es zumindest in den Speeddisziplinen eng werden: Cornelia Hütter, Mirjam Puchner, Nina Ortlieb zählen dank Top-4-Plätzen zu Medaillenkandidatinnen. Arrivierten wie Ramona Siebenhofer, Stephanie Venier, Tamara Tippler oder Nicole Schmidhofer droht die Zuschauerrolle.
Die Technik-Damen werden den ÖSV-Chefs weniger Kopfzerbrechen bereiten. Katharina Liensberger ist Titelverteidigerin im Slalom und Parallelbewerb – aber aktuell in einer Formkrise. Katharina Truppe sorgte im Slalom für einen Podestplatz.
ÖSV-WM-Kandidaten
Abfahrt, Herren
Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger, Otmar Striedinger
Super-G, Herren
Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger, Rahpahel Haaser
Riesentorlauf, Herren
Manuel Feller, Marco Schwarz, Stefan Brennsteiner
Slalom, Herren
Manuel Feller, Marco Schwarz
Parallelbewerb, Herren
Marco Schwarz, Manuel Feller
Kombination, Herren
Marco Schwarz, Johannes Strolz, Raphael Haaser
Abfahrt, Damen
Nina Ortlieb, Mirjam Puchner, Cornelia Hütter
Super-G, Damen
Nina Ortlieb, Mirjam Puchner, Cornelia Hütter
Riesentorlauf, Damen
Katharina Liensberger, Ricarda Haaser, Franziska Gritsch
Slalom, Damen
Katharina Liensberger, Katharina Truppe, Franziska Gritsch
Parallelbewerb, Damen
Katharina Liensberger