ÖSV-Damenchef

Assinger: "Nur eine kennt den Geschmack des Sieges"

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Nach dem ernüchternden Weltcup-Start beim RTL in Sölden (Franziska Gritsch als 10. unsere Beste), hofft der neue ÖSV-Damenchef Roland Assinger beim Slalom-Auftakt in Levi (Samstag/Sonntag jew. 10/13 Uhr) auf eine Steigerung. Im oe24-Interview verrät der Kärntner, wer dafür sorgen soll.

oe24: Herr Assinger, wie erklären Sie uns, dass Sie mit dem Auftakt in Sölden "nicht ganz unzufrieden" waren? 
ROLAND ASSINGER: Weil wir einfach nicht besser sind. Unsere Technik-Damen haben zurzeit das Problem, dass Sie gehen Allzeit-Größen fahren müssen: Lara Gut hat 38 Siege am Konto, Petra Vlhova 28, Federica Brignone 21 - wir haben eine einzige Siegläuferin, die Liensi (Katharina Liensberger, d. Red.). Und die kämpft gerade, zurück in die Spur zu finden.

oe24: In Sölden ist ihr das noch nicht gelungen. Was trauen Sie ihr in Levi zu?
ASSINGER: Um einiges mehr. Der Slalom ist ihre Stamm-Disziplin, und in Levi war sie schon zweimal am Podest. Aber auch bei ihr heißt's Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten, woran es aber nicht scheitert. Liensi ist eine Hundertprozentige, für sie gibt's nur den Sport, dem ordnet sie alles unter.

"Beim Skifahren spielt sich viel im Kopf ab"

oe24: Wie erklären Sie sich dann die Krise, aus der sie die komplette vergangene Saison nicht herausgefunden hat?
ASSINGER: Skifahren ist auch sehr viel Kopfsache. Wenn du eine hohe Startnummer hast - und die ergibt sich aus schlechten Resultaten - sagst du dir: "Ich hab keine Chance auf einen Topplatz". Das muss raus aus dem Kopf. Aber Liensi kennt auch den Geschmack des Sieges. Dort müssen wir sie wieder hin bekommen. Ich vergleiche das ein bissl mit der Situation von Dominic Thiem. Der hat auch zu den Besten der Welt gehört, und inzwischen kämpft er seit über zwei Jahren um den Anschluss.

oe24: Und wie steht's um den Rest Ihrer Technikerinnen?
ASSINGER: Die müssen sich Schritt für Schritt nach vorne arbeiten. Es ist zäh, aber es ist machbar. Wir müssen in der erweiterten Weltspitze Fuß fassen, das ist das Ziel. Wie ich schon gesagt hab: Wunder gibt's seit 2.000 Jahren nicht.

oe24: Was dürfen wir beim Comeback von Katharina Gallhuber erwarten?
ASSINGER: Erst recht keine Wunder. Katharina war über 600 Tage weg, das macht schon was mit einem. Im Training hab ich eine Steigerung beobachtet, aber im Rennen schaut's oft ganz anders aus. Mit der hohen Startnummer ist schon die Qualifikation für den 2. Lauf ein Erfolg. Es ist auch gut, dass wir zwei Slaloms in Levi haben. Da kann sie es in jedem Fall am nächsten Tag besser machen. 

oe24: Für geht's nächste Woche mit den Speed-Damen zum Abfahrts-Auftakt nach Zermatt. Im Vorfeld gab's Kritik daran, dass man auch die Damen auf dieser Strecke das erste Rennen fahren lässt. Zu Recht?
ASSINGER: Was ich vom Herren-Training mitbekommen hab, ist die Strecke nicht wirklich schwer und sollte auch für die Damen gut fahrbar sein. Berechtigter find ich dir Kritik am November-Termin - man weiß, dass die Wettersituation zu dieser Jahreszeit dort schwierig sein kann. 

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