Super G in Crans Montana

Venier rast bei Sturz-Orgie auf Platz 3

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Österreicherin ist weiterhin in Topform. Vonn stürzt schwer und hat Glück.

Ilka Stuhec hat überlegen den Super-G in Crans Montana gewonnen. Die Abfahrts-Weltmeisterin aus Slowenien feierte am Samstag ihren sechsten Sieg in dieser Weltcup-Saison, ließ dabei die Italienerin Elena Curtoni (+0,50 Sek.) und Stephanie Venier (1,09) doch deutlich hinter sich. Tina Weirather aus Liechtenstein übernahm als Tagesvierte die Führung im Super-G-Weltcup von der Schweizerin Lara Gut.

Stuhec legte mit Startnummer fünf eine blitzsaubere Fahrt hin, während fast alle Konkurrentinnen mit teilweise unscheinbaren Fehlern schon oben viel Zeit einbüßten. Nur Sofia Goggia kratzte an der Bestzeit, rutschte aber im Mittelteil im schmierigen Frühlingsschnee von der Piste.

"Eigentlich hat es sich nicht so perfekt angefühlt, ich habe eine ganz andere Linie vorgehabt. Dann musste ich improvisieren. Es war schnell, denke ich", kommentierte Stuhec ihre Fahrt im Ziel. Die Bedingungen seien nicht einfach gewesen. "Man muss ein bisschen anders fahren. Man kriegt schon etwas zurück, aber nicht so viel."

Vonn bleibt bei Abflug unverletzt

Die US-Amerikanerin Lindsey Vonn stürzte bereits wenige Tore nach dem Starthaus glimpflich, konnte im Anschluss selbst ins Ziel fahren. Auch die Deutsche Viktoria Rebensburg und die ÖSV-Läuferinnen Tamara Tippler, Stephanie Brunner und Rosina Schneeberger fielen aus.

Für Venier war es der zweite Podestplatz im Weltcup nach Rang zwei im Super-G von Garmisch-Partenkirchen. Bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz hatte die 23-Jährige vor zwei Wochen in der Abfahrt hinter Stuhec die Silbermedaille gewonnen. Im Gesamtweltcup ist Venier als nun 15. die bestplatzierte Österreicherin.

"Es war heute irrsinnig schwer von oben bis unten. So richtig ins Fahren gekommen bin ich nicht", wollte bei der Tirolerin unmittelbar nach ihrer Fahrt nicht wirklich Freude aufkommen. Sie konnte sich allerdings damit trösten, dass offensichtlich der Speed passt.

Venier: "Freude ist riesengroß"

Als am Ende ihr zweiter Top-Drei-Rang im Weltcup feststand, strahlte sie mit der Sonne um die Wette. "Mit meinen Fehlern hätte ich mir nie gedacht, dass ich am Podest stehe. Die Freude ist riesengroß", sagte sie im ORF-Interview. Zweitbeste Österreicherin war Elisabeth Görgl als Siebente, die 36-Jährige schaffte damit ihre mit Abstand beste Platzierung in diesem Winter.

Intensives Training in der WM-freien Zeit im Kühtai, im Sarntal und in Innerkrems habe sie wieder in die richtige Spur gebracht. "Ich glaube, ich bin einfach zu wenig locker am Ski gestanden, dementsprechend habe ich den Schnee nicht gespürt. Ich habe dann immer noch mehr nachgedacht und noch mehr nachgedacht."

Nun gehe es ihr wieder leichter von der Hand, der in Cortina von ihr in den Raum gestellte Rücktritt ist vorerst kein Thema mehr. "Ich fahre so gerne Ski, es macht mir so eine Freude", betonte Görgl. "Ich bin ja fit, mit 36 noch topfit."

Schmidhofer
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Schmidhofer fehlt der "Flow"

Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer landete im ersten Rennen in der Disziplin nach dem Gewinn des WM-Titels auf Rang acht. Die Steirerin haderte nachher mit sich wie auch mit der Piste. "Ich bin von oben bis unten nicht reingekommen. Es ist so ein Sulz, du hast keine Chance, wenn du einmal draußen bist. Es war einfach nur eine Rauferei", beklagte sich Schmidhofer.

Nach dem Gewinn der Goldenen in St. Moritz "fehlt mir ein bisschen der Flow, der sich vor der WM aufgebaut hat". Christine Scheyer belegte Platz 16, Ramona Siebenhofer wurde nach dem Sturz der Schweizerin Jasmine Flury abgewunken, nach ihrem zweiten Start fuhr sie auf Position 18. Ricarda Haaser machte als 30. einen Punkt.

Weltcup-Leaderin Mikaela Shiffrin kam mit 2,11 Sekunden Rückstand auf Stuhec auf den 13. Platz. Sie liegt im Gesamtweltcup nun genau 200 Punkte vor Gut, die am Montag in der Schweiz nach ihrem Kreuzbandriss in St. Moritz am Knie operiert wurde. Stuhec fehlen auf Platz drei 258 Punkte auf die US-Amerikanerin.

Heißer Kampf um Kristall

Im Super-G-Weltcup führt Weirather mit sechs Punkten Vorsprung auf Gut, Stuhec liegt 16 Zähler hinter der Liechtensteinerin, Venier 81. "Ich probiere, auf jedes Rennen zu fokussieren. Schritt für Schritt, schauen wie es geht", wollte sich Stuhec in Hinblick auf eine noch geplante Aufholjagd nicht deklarieren. Zwei Rennen stehen in der Disziplin noch an. Neben jenem beim Saisonfinale in Aspen wird auch in der kommenden Woche in Jeongseon/Südkorea ein Super-G ausgetragen.

Am Sonntag wird das Programm in Crans Montana mit einer Alpinen Kombination finalisiert. Startzeit für den Super-G ist um 10.30 Uhr, es folgt der Slalom um 13.30 Uhr. Für Stuhec geht es dabei um ihre erste kleine Kristallkugel.

Ihr Vorsprung auf die Italienerin Federica Brignone, die am Freitag vor der Slowenin gewonnen hatte und am Samstag Fünfte war, beträgt 40 Punkte. Die Salzburgerin Michaela Kirchgasser hat als Dritte im Kombi-Weltcup 75 Punkte Rückstand auf Stuhec.

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