Am Neujahrstag
Das denkt Hirscher über City-Event
30.12.2018Hirscher gut vorbereitet ins Osloer City Event am Neujahrstag.
Marcel Hirscher hat den Ausrutscher in Madonna di Campiglio abgehakt, seine Weihnachtpause im Familienkreis genossen, ein paar Tage trainiert und ist bereit für den Start ins neue Jahr. Dieser erfolgt am 1. Jänner in Oslo mit einem City Event. Hirschers letzter Sieg bei einem Ski-Weltcup-Rennen diesen Formats liegt mit Februar 2016 fast drei Jahre zurück, im Vorjahr war er am Holmenkollen Fünfter.
Die Reise nach Norwegen wird für Hirscher wieder zum Kurzausflug. Er verbringt Silvester noch in der Heimat, fliegt erst am Neujahrstag gemeinsam mit dem Franzosen Alexis Pinturault von Salzburg nach Oslo. "Wir hatten eine angemessene Pause und haben uns nun gut vorbereitet. Außerdem darf man ja nicht vergessen, dass es für alle gleich ist", zeigt sich Hirscher für den Jänner mit seinen vielen Klassikern u.a. in Adelboden, Kitzbühel und Schladming bereit.
Bei City Events hat Hirscher mit seinem 1,73 m einen Nachteil gegenüber groß gewachsenen Athleten. "Mit meiner Körpergröße bin ich sicherlich durch die Zweistangen-Kipptechnik der größeren Athleten nicht im Vorteil, doch wer weiß, vielleicht läuft es dieses Mal besser", gab sich Hirscher dennoch zuversichtlich.
Gutes Beispiel für die These ist das Stockholm-Rennen Ende Jänner 2018, als beispielsweise der zwei Meter große Schweizer Ramon Zenhäusern siegte, der trotz Daumenoperation am 24. Dezember am Dienstag in Oslo mit dabei sein will. Titelverteidiger sind Slalom-Olympiasieger Andre Myhrer aus Schweden vor dem Tiroler Michael Matt sowie die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin.
Am 27. Dezember nahm Hirscher wieder das Training, "Riesentorlauf, Slalom und auch einige spezielle Elemente für den City-Event" standen auf dem Plan. Am Sonntag war wegen Schneefalls kein Training möglich.
Madonna-Einfädler abgehakt
Dass er am 22. Dezember in Madonna ausgerechnet im letzten Rennen des alten Jahres nach einem Einfädler nicht punktete, beschäftigte ihn nicht mehr zu lange. "So etwas soll nicht passieren, kann aber vorkommen. Es war mit den tiefen Spuren eine spezielle Situation in Madonna. Ich habe versucht innerhalb der Spuren zu fahren und das ist eben ein Risiko, weil da nicht mehr viel Platz zur Stange ist. Jedes Rennen hat andere Herausforderungen und ist nicht vergleichbar", ist das Thema für ihn erledigt.
Groß ist die Freude bei Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher über das Auftreten seines Rekordläufers im nun ausklingenden Jahr. "Er hat so viel Freude und Spaß am Trainieren und Rennfahren, dass ich glaube, er wird auch das achte Mal wieder ein großes Thema sein für den Gesamtweltcup. Wenn er so weiter macht wie bist jetzt, dann kann er wieder so viele Rennen gewinnen wie letztes Jahr." Dank fünf Saisonsiegen, einen zweiten und einem sechsten Platz bei acht Renneinsätzen führt der 29-jährige Hirscher die Gesamtwertung mit 620 Punkten klar vor seinem Landsmann Max Franz (408) an. In Kalenderjahr 2018 gelangen 14 Weltcupsiege.
Der Parallel-Slalom in Oslo wird am Dienstag ab 16.30 Uhr auf dem Gegenhang der Schanzenanlage auf einer 180 m langen Strecke mit 18 Riesentorlauf-Toren und einem Sprung ausgetragen. Das Rennen zählt zur Slalom-Spezialwertung, weshalb die pro Geschlecht nur 16 Läufer starke Teilnehmerliste hauptsächlich auch über die Weltcup-Startliste des Slaloms (WCSL) ermittelt wird.
Um im Gesamtweltcup einen gewissen Grad an Fairness zu bewahren, sind die Top vier des Gesamtweltcups ebenfalls qualifiziert. Bei den Herren ist davon aber nur der führende Hirscher mit dabei, die danach folgenden Max Franz (AUT), Aleksander Aamodt Kilde und Aksel Lund Svindal (beide NOR) verzichteten. Bei den Damen ist das voran liegende Quartett Shiffrin, Petra Vlhova (SVK), Ragnhild Mowinckel (NOR) und Wendy Holdener (SUI) indes mit dabei. Die ÖSV-Abordnung ist mit Hirscher, Matt, Marco Schwarz, Manuel Feller und Christian Hirschbühl sowie Bernadette Schild, Katharina Liensberger und Katharina Truppe acht Köpfe stark.