Ski-Sensation!
Doppel-Sieg für unsere ÖSV-Stars
01.12.2018Super-Samstag: Franz gewinnt Super-G, Schmidhofer Abfahrt.
Beaver Creek. Die „Birds of Prey“, gestern, 20.30 Uhr unserer Zeit. Im dichten Schneefall streckt Max Franz beide Daumen in die Höhe. Die Favoriten Caviezel (2.), Svindal, Kilde und Paris (ex aequo Dritte), Kriechmayr und Mayer (vom Überraschungssechsten Krenn noch auf die Plätze 7 bzw. auf 8 verdrängt) haben sich auf der verkürzten Strecke bereits die Zähne ausgebissen. Der Schweizer Beat Feuz, 24 Stunden zuvor Abfahrtssieger, schafft es gerade noch unter die Top 20. Je länger der Super-G dauert, desto entspannter das Lächeln des 29-jährigen Kärntners mit der Wildsau am Helm.
Zweiter Saisonsieg in einer Woche – Weltcupführung
Franz ist der Mann der Stunde! Am zweiten Saisonsieg innerhalb einer Woche (insgesamt sein dritter, sein erster im Super-G) ist ebenso wenig zu rütteln, wie an der erstmaligen Gesamtweltcupführung! „Ich hab’ oben eine Kurve verhaut, aber dann bin ich Vollgas drauflos“, versucht Franz seinen Coup zu erklären. Wie letzte Woche in Lake Louise (mit Startnummer 1) profitierte er auch gestern von seiner niedrigen Startnummer: Mit 5 hatte er ein paar „Schneepflugläufer“ vor sich. Nach der Siegfahrt wurde die Sicht schlechter. Fast hat es den Anschein, als wisse Franz nicht, wie ihm derzeit geschieht.
Hund verhalf Franz zu Glücksnummer 5
Kurios: Die Siegernummer hat unser neuer Stern im Weltcup einem Hund bei der Startnummernauslosung zu verdanken. Franz: „Für mich waren neben der 19 die 1, 3 und die 5 übrig. Der Hund, der die Nummer 5 getragen hat, sieht meinem eigenen ähnlich, also hab ich die 5 genommen.“ Die war perfekt. Franz: „Im Moment ist das Glück auf meiner Seite.“
Das Glück des Tüchtigen: Wegen seines Umstiegs von Atomic auf Fischer musste Franz in der Vorbereitung intensiver als je zuvor testen. Extrakilometer, die ihm jetzt zugutekommen.
"Schmidi" triumphiert auch auf 2. Abfahrt
Nach der Siegpremiere gewann Schmidhofer 2. Lake-Louise-Abfahrt vor Cornelia Hütter.
Lake Louise. Hatte der erste Sieg am Freitag die Super-G-Weltmeisterin noch selbst überrascht, wirkte sie gestern viel cooler. Mit Startnummer 7 brannte Nicole Schmidhofer vor allem im unteren Teil eine sensationelle Fahrt in die eisige Piste. An die 1:47,68 kam keine Läuferin nur annähernd mehr heran. Während Schmidhofer im Ziel realisierte, was ihr da gelungen ist, raste Cornelia Hütter, im Vorjahr Siegerin auf der 1. Abfahrt in Lake Louise, auf Rang 2 (+0,44). Eine Läuferin nach der anderen blieb hinten – damit war der erste ÖSV-Abfahrtsdoppelsieg seit elf Jahren perfekt!
Schmidhofer erste ÖSV-Double-Siegerin seit 1998
Doch die Sensations-Lady schlechthin ist Nicole Schmidhofer (29). Ohne Karrieresieg in die Saison gestartet, steht sie in der 2. Saisonabfahrt zum 2. Mal ganz oben. Innerhalb von 24 Stunden! Schmidhofer kann es kaum fassen: „Es ist einfach nicht zu glauben, dass mein erster Sieg auf einer Abfahrt passiert, wo ich die letzten Jahre nur zu kämpfen gehabt habe.“ Das Erfolgsgeheimnis sind die Siegessocken: „Ich habe in der Schnelle keine neuen gefunden und die alten angelassen.“
Nach Sieg dachte sie sofort an ihre Oma
Ihre ersten Gedanken nach dem ersten Triumph am Freitag hatten der kranken Großmutter gehört. „Dieser Sieg ist für meine Oma, die hat ein paar harte Tage hinter sich.“