Nach der bescheidenen Ausbeute beim Technik-Doppel in Killington (Ricarda Haaser RTL-8., Katharina Liensberger Slalom-9.) ging ÖSV-Damenchef Roland Assinger ging mit seinen Läuferinnen hart ins Gericht.
Vor allem das Slalom-Ergebnis vom Sonntag stieß dem Kärntner im ORF-Interview sauer auf: „Wenn man nach dem ersten Lauf Fünfter, Siebenter und Zehnter ist, ist das optimal, um anzugreifen. Aber leider ist das nicht passiert. Es ärgert mich maßlos, dass man da nicht voll auf Angriff fährt, um das Podium zu erreichen.“
"Es zählt das Gewinnen und nicht, Zehnte zu werden"
In Abwesenheit der verletzten Seriensiegerin Mikaela Shiffrin (hatte sechs der sieben zuvor ausgetragenen Slalom-Entscheidungen in Killington gewonnen) verpasste die Levi-Zweite Katharina Liensberger eine Riesenchance. Assinger: „Da muss man ihnen ins Gewissen reden. Es zählt das Gewinnen und nicht, Zehnte zu werden. Gerade von den arrivierten Läuferinnen muss da mehr kommen.“
Während die ÖSV-Damen vermeintlich stagnieren, geben Konkurrentinnen wie die 18-Jährige Lara Colturi aus Albanien (in Gurgl Sensations-Zweite hinter Shiffrin) oder Killington-Slalomsiegerin Camille Rast (25) plötzlich den Ton an. Die Schweizerin Rast führt nach dem Verletzungs-Aus von Topfavoritin Shiffrin sogar im Gesamtweltcup. Assinger: "Natürlich schaut man über den Tellerrand hinaus und was die anderen so machen." Assinger möchte am "österreichischen Weg" festhalten: "In der Vergangenheit haben Läuferinnen wie Niki Hosp oder Katharina Zettel gezeigt, dass wir es auch können."
Als positives Beispiel, dass die österreichische Mentalität auch unter seiner Ära sehr wohl funktioniert, nennt Assinger Speed-Speedspezialistin Cornelia Hütter, die sich im März mit einem furiosen Sieg beim Weltcup-Finale in Saalbach die Abfahrts-Kugel gekrallt hatte. Beim Abfahrts-Auftakt in Beaver Creek (14. Dezember) will die Steirerin nachlegen.