Junger Norweger kennt keine Zurückhaltung: "Natürlich ist Gesamt-Weltcup ein Thema".
Im vergangenen Winter ist Aleksander Aamodt Kilde mit dem Sieg in der Super-G-Wertung der Sprung an die Spitze im Ski-Weltcup gelungen. Der Norweger hat Gefallen am Erfolg gefunden und möchte im kommenden Winter noch einen drauf setzen. "Ja, natürlich ist das ein Thema", sagte Kilde angesprochen auf einen möglichen Sieg im Gesamt-Weltcup.
Mehr Druck
Der 24-Jährige ist sich als Weltcup-Sieger der gestiegenen Erwartungshaltung aber bewusst. "Ich werde sicherlich vom ersten Rennen an mehr Druck haben. Aber ich denke, dass ich damit umgehen kann. Ich muss einfach meinen Job machen und skifahren, dann werden wir sehen. Es wird wichtig sein, positiv zu denken", meinte Kilde.
Mit Kilde sorgt hinter den beiden Olympiasiegern Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud sowie dem Slalom-Ass und Gesamtzweiten Henrik Kristoffersen der nächste "Elch" seit einiger Zeit für Furore. Neben dem Sieg im Disziplinen-Weltcup gelangen Kilde vergangenen Winter bei der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen und dem Super G von Hinterstoder auch seine ersten beiden Weltcup-Siege.
Top Fünf in Reichweite
Will Kilde im Gesamt-Weltcup irgendwann tatsächlich eine Rolle spielen, wird er noch ein paar Siege mehr benötigen. "Ich war Siebenter in der vergangenen Saison. Die Top Fünf sind auf jeden Fall in Reichweite. Ich muss mir im Riesentorlauf höhere Ziele setzen und in den schnellen Disziplinen konstant bleiben", erklärte der Norweger.
Gerade im Riesentorlauf hat Kilde noch viel Luft nach oben. Vergangenen Winter kam er bei drei Ausfällen nur beim Weltcup-Finale in St. Moritz mit Rang elf in die Nähe der Top Ten, in der Abfahrt belegte Kilde in der Disziplinen-Wertung Platz zwölf. Deshalb legte der Jungstar in der Sommer-Vorbereitung im Hinblick auf den Gesamt-Weltcup ein etwas größeres Augenmerk auf den Riesentorlauf.
Hirscher als Favorit
Als größte Konkurrenten im Kampf um die große Kugel nennt Kilde die üblichen Verdächtigen. Neben dem Sieger der letzten fünf Saisonen, Marcel Hirscher, sieht er seine Landsleute Svindal und Jansrud sowie den Franzosen Alexis Pinturault als größte Favoriten. "Hoffentlich kann ich auch mitmischen", bekräftigte Kilde.
Vom norwegischen Herren-Team, das im vergangenen Winter mit 19 Siegen mit Abstand die erfolgreichste Saison hatte, dürfe man sich auch heuer wieder einiges erwarten, kündigte Kilde an. "Im Moment ist es noch schwer zu sagen. Aber ich glaube, die Burschen sind bereit, noch eine gute Saison abzuliefern. Ihr solltet nicht die gleiche Saison wie im letzten Winter erwarten, weil die war verrückt. Aber natürlich werden wir versuchen, es wieder so gut zu machen."
Svindal noch mit Schmerzen
Auch Svindal ist auf dem Weg zurück und könnte kurz nach Saisonstart in den Weltcup einsteigen, glaubt Kilde: "Aksel trainiert mit uns, ich denke es geht ihm gut. Er hat zwar Schmerzen, aber das ist in dieser Phase der Verletzung normal. Ich hoffe, er ist in Lake Louise wieder mit dabei."