Eine Einigung zwischen ÖSV und Fenninger ist in weite Ferne gerückt.
Der Riss zwischen Anna Fenninger und dem Österreichischen Ski-Verband ist wohl nicht mehr zu kitten. Die Olympiasiegerin und der ÖSV kommunizieren aktuell über ihre Anwälte, Fenninger fuhr in einem emotionalen Posting auf Facebook schwere Geschütze gegen den Verband auf: "7 Stunden an einem runden Tisch bespricht man Punkt für Punkt inklusive dem Laureus/Mercedes-Thema. Die Herrschaften zeigen sogar Verständnis und doch ist wieder alles ganz anders. Jetzt verstehe ich auch, warum neutrale Personen an diesem Tisch nicht erwünscht waren." Zudem prangert die Salzburgerin an, dass sie vom Verband "jahrelang hintergangen worden" sei. (Hier das gesamte Posting im Wortlaut)
In einer auf der Verbandsseite veröffentlichten Stellungnahme fordert der Verband Fenninger auf, "derart unrichtige und dem wirtschaftlichen Fortkommen des Österreichischen Skiverbandes, sowie seiner angehörigen Sportler schadenden Äußerungen zu unterlassen", Präsident Schröcksnadel droht zudem mit Konsequenzen. "Es gibt Dinge, die gehen einfach nicht", wütet der Tiroler, der sich zu einem möglichen Rauswurf (noch) nicht äußern möchte. Sport-Direktor Hans Pum wird gegenüber dem ORF schon deutlicher und spricht über eine mögliche Variante: "Sie bekommt vom Verband natürlich die Lizenz. Aber kommt für ihr Umfeld, die Reisen und dalles, was für gutes Training notwendig ist, selbst auf."
Rauswurf von Fenninger?
Mittlerweile rechnet auch Fenninger-Anwalt Dr. Markus Wekwerth mit einem Ende der Zusammenarbeit zwischen Fenninger und dem Verband. "Schröcksnadel ist unberechenbar. Er wird Anna wohl rauswerfen. Wobei diese Maßnahme in keiner Verhältnismäßigkeit stünde", so der Anwalt gegenüber "Sportnet".
Mercedes hat die Kampagne, die bereits im Frühjahr eingeplant wurde, mittlerweile gestoppt. Der Auto-Hersteller wolle "in keiner Weise die sportliche Zukunft von Anna Fenninger gefährden." Ob dieser Schritt genügt, um das Verhältnis der Streitparteien wieder zu normalisieren, darf bezweifelt werden. Am (morgigen) Donnerstag soll eine Pressekonferenz der ÖSV-Spitze für Klarheit sorgen.