Der Italiener Peter Fill gewinnt den Kampf um die Abfahrtskugel.
Peter Fill hat im finalen Rennen der Saison dem Norweger Kjetil Jansrud die Abfahrtkugel noch entrissen und seine Krone erfolgreich verteidigt. Der Südtiroler Dominik Paris gewann am Mittwoch in Aspen das letzte Rennen der Saison vor Fill (0,08) und dem Schweizer Carlo Janka (0,18), Jansrud wurde nur Elfter. Bester Österreicher war Matthias Mayer als Achter vor Vincent Kriechmayr.
33 Zähler war Jansrud vor dem Showdown vor Fill gelegen, am Entscheidungstag hatte er die Karten nicht auf seiner Seite. "Ich bin natürlich enttäuscht, aber das muss man akzeptieren. Normal läuft es auf dem Schnee in Amerika. Aber ich hatte eine gute Saison", sagte Jansrud, der sich Super-G-Kristall schon gesichert hatte.
Fill holte sich die Kugel ohne Saisonsieg. Er zitterte im Ziel lange, ob es sich ausgehen wird. "Ich hatte eine gute Fahrt, ich bin zufrieden, ich habe mein Bestes gegeben. Es sind nicht viele, die die Kugel verteidigt haben, und mir ist es geglückt", sagte der Südtiroler. Trainer, Serviceleute und Firma hätten ihm geholfen, alle hätten insgeheim daran geglaubt. "Jetzt ist es aufgegangen, ich bin überwältigt."
Schlappe für ÖSV-Herren
Nicht nach Wunsch lief es für die ÖSV-Herren, der im Training so starke Kriechmayr musste sich mit Rang neun begnügen. "Es ist eine bittere Pille, ich war gut drauf. Und dann habe ich oben im Flachen 75/100 bekommen und im Ziel bin ich 52 hinten", sagte der Oberösterreicher, der mit einem Podestplatz seine Saison noch retten wollte. "Ich muss schauen, was da los war. Vielleicht bin ich ein bisschen zu grob gefahren. Aber ich glaube, ich hatte heute schon das Zeug, dass ich vorne mitfahre."
Mayer fehlten in dem engen Rennen als Achtem 0,32 Sekunden auf den Sieg. "Es war eine super Fahrt. Ich habe Fehler gemacht, war trotzdem schnell und der Zeitrückstand ist gering", sagte der Olympiasieger. "Es hat schon ein bisserl zum Schmieren angefangen, gerade im Steilhang. Das war auch der Grund, warum ich bei dem Tor so weit geworden bin. Aber es war alles drinnen."
Grundsätzlich ließ die Piste trotz warmer Temperaturen und prallem Sonnenschein noch viel zu. Auch die höheren Nummern des nur 23-köpfigen Teilnehmerfeldes kamen noch fast ganz nach vorne, wie Janka mit 16 als Dritter und der Kanadier Manuel Osborne-Paradis mit 20 als Vierter. Glück hatte der Slowene Bostjan Kline, der nach einem Sturz beide Sicherheitszäune durchschlug, in eine Personengruppe krachte, aber unverletzt blieb.
Da beim Finale nur die Top 15 Punkte bekommen, schrieben Hannes Reichelt als 18. sowie Max Franz und Romed Baumann als Ex-Aequo-19. nicht an. Reichelt war stark unterwegs gewesen, ehe ihn ein Fehler aus der Topplatz-Bahn warf - ahnlich wie in Kitzbühel und Garmisch. "Das war nun das dritte Mal. Sonst waren es Rechtsschwünge, heute war es ein Linksschwung. Wenn du am Limit fährst, und da ist Licht-Schattenwechsel, wenn du da nicht ganz stabil bist, passieren solche Sachen", meinte der Salzburger.
Franz war ratlos. "Ich habe ihn durchgezogen, mich reingehängt. Unten runter habe ich noch einmal voll riskiert. Ich weiß nicht, ob das unbedingt schnell war. Da muss oben alles in die Hose gegangen sein, das muss ich anschauen. Vielleicht bin ich es im falschen Moment ein wenig zu hart gefahren." Baumann verschlug es in ausgerechnet jener Passage, die er im Training so stark gefahren war, die Ski. "Da bin ich auf einmal in der Garage gestanden, so schnell konnte ich gar nicht schauen."