81. Hahnenkammrennen
Streif-Thriller: Mayer nur von Feuz geschlagen
22.01.2021
Was für ein Thriller auf der Streif! Lange Unterbrechungen und mehrere Stürze prägten das Rennen. Matthias Mayer raste beim ersten Abfahrtsrennen auf der Streif auf Platz zwei. Der Vorjahressieger musste sich nur dem Schweizer Beat Feuz geschlagen geben. Auf Rang drei landete der Südtiroler Dominik Paris. Feuz erwischte eine sensationelle Fahrt, verwies Mayer um 16 und Paris um 54 Hundertstel auf die Plätze.
Die zweite Abfahrt steigt morgen um 11:30 - Hier für Sie im Sport24-LIVE-Ticker!
Feuz feierte damit seinen ersten, lang ersehnten Abfahrtssieg in Kitzbühel nach vier zweiten Plätzen.
Verrücktes Rennen mit langen Pausen
Auch ohne Zuschauer lieferte die Streif ein spektakuläres Rennen und tolles Schauspiel ab. Vorerst bei Kaiserwetter landete Kriechmayr noch auf Rang 9, Max Franz schied aus.
Erst im Laufe des Rennens kam starker Wind auf, der eine lange Unterbrechung zur Folge hatte. Als 30 Läufer unten waren konnte das Rennen gewertet werden und wurde danach wegen der immer schlechter werdenden Sicht abgebrochen.
Schwere Stürze überschatten das Rennen
Nach einem Sturz des US-Amerikaners Ryan Cochran-Siegle im steil weghängenden Gelände vor dem Zielhang war das Rennen einige Zeit lang unterbrochen. Bei dem Sturz wurde das Sicherheitsnetz aus der Verankerung gerissen und zerstört. Laut Jury-Funk hatte Cochran-Siegle aber nur leichte Schmerzen. Deutlich schlimmer erwischte es den Schweizer Urs Kryenbühl. Hier mehr dazu: Schweizer Kryenbühl bei Kitzbühel-Sturz schwer verletzt
Feuz erfreut, aber kritisiert Sprung
"Ich glaube, ich habe super gepusht von oben weg", sagte Mayer, der im Vorjahr seinen ersten Streif-Triumph geschafft hatte. "Beat ist wirklich ein verdienter Sieger." Viermal - 2016, 2018, 2019 und 2020 - und damit öfter als jeder andere war der Schweizer bereits Kitzbühel-Zweiter gewesen. Nun gelang dem 33-Jährigen Wahl-Tiroler der erste Kitz-Sieg der Eidgenossen seit Didier Cuche 2012.
"Wenn ein Matthias Mayer knapp hinter mir steht, dann ist die Fahrt sicher nicht so schlecht gewesen", sagte Feuz und zeigte sich etwas überrascht über die höhere Geschwindigkeit im Vergleich zum letzten Training. "Ich habe schon fast gemeint, ich kehre ein auf der Seidlalm", meinte er zu seinem hohen Sprung an der markanten Stelle. Der Zielsprung, bei dem Kryenbühl schwer zu Sturz kam, gehe aber "einfach zu weit". Über den Zustand seines Landsmanns gab es noch keine gesicherten Informationen. Der US-Amerikaner Ryan Cochran kam laut US-Verband mit leichten Verletzungen davon.
Für die anderen Österreicher lief die 500. Weltcup-Abfahrt der Geschichte nicht zufriedenstellend. Vincent Kriechmayr, am Donnerstag Schnellster im Abschlusstraining, zeigte sich nach seiner Fahrt und 1,62 Sekunden Differenz zu Feuz ratlos. "Der Rückstand ist schon erheblich, mit dem habe ich nicht gerechnet. Da muss ich normalerweise zu einer Jausenstation fahren, sonst gibt es das nicht", meinte der Oberösterreicher.
Otmar Striedinger (+1,88), Hannes Reichelt (+2,24) und Daniel Danklmaier (+2,47) waren noch weiter zurück. Max Franz verpatzte die Einfahrt zur Traverse und verpasste danach ein Tor. "Sehr ärgerlich. Aber das wollte von oben weg heute nicht so", merkte der Kärntner an. Am Samstag hat er die nächste Chance, die eigentliche Hahnenkamm-Abfahrt ist für 11.30 Uhr angesetzt.