Slalom in Val d'Isère

Hirscher nur von Kristoffersen geschlagen

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Der Halbzeitführende Pinturault schied im zweiten Durchgang aus.

Henrik Kristoffersen hat sich eindrucksvoll im alpinen Ski-Weltcup-Zirkus zurückgemeldet. Der 22-Jährige, der den ersten Saison-Slalom in Levi wegen Streitigkeiten mit dem norwegischen Verband verpasst hatte, gewann am Sonntag in Val d'Isere mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang vor Marcel Hirscher. Marc Digruber wurde hinter Alexander Choroschilow als Vierter zweitbester ÖSV-Läufer.

Michael Matt verbesserte sich im zweiten Durchgang von Position 27 auf den sechsten Platz. Marco Schwarz wurde nach Rang neun im ersten Lauf auf den 23. Platz durchgereicht, nachdem er sich kurz vor dem Ziel einen fatalen Rutscher leistete. Manuel Feller fädelte als Halbzeit-Zehnter im zweiten Durchgang ein.

Pinturault stürzt

Nach dem ersten Lauf auf der Face de Bellevarde war noch Lokalmatador Alexis Pinturault in Führung gelegen, der Franzose schied in der Entscheidung nach einem Fehler im oberen Teil aus. Hinter Pinturault lauerten Choroschilow, Kristoffersen und Hirscher. Der Salzburger legte als Erster dieser Gruppe fulminant los und knallte mit 53,30 Sekunden vor seinen Teamkollegen Matt und Digruber eine neue Laufbestzeit hin. Kristoffersen aber setzte noch einen drauf.

Der Norweger fuhr den von seinem Trainer Christian Mitter gesteckten Kurs in 52,87 hinunter und gab den ersten Platz in der Folge nicht mehr her. "Es ist mein erster Slalom diese Saison, ich hatte keine Ahnung, wo stehe", sagte Kristoffersen, der im Gesamtweltcup nach seinem elften Karriere-Sieg, dem zehnten im Slalom, hinter Hirscher und Pinturault bereits Dritter ist. "Jetzt ist es ein wirklich gutes Gefühl. Die letzten zwei Monate waren unglaublich schwierig. Jetzt hoffe ich, dass ich wirklich zurück bin."

Sieg bei Comeback

Am Ende hatte Kristoffersen 0,75 Sekunden Vorsprung auf Hirscher, Choroschilow lag 1,92 zurück. Kristoffersen war bereits am Samstag im Riesentorlauf als Dritter auf dem Podest gestanden. Der Norweger hatte wegen des Streits mit dem Verband um seinen Kopfsponsor auf den Levi-Slalom verzichtet. Nun sollen die Unstimmigkeiten ausgeräumt sein, mit Kristoffersen dürfte vor allem in seiner Lieblingsdisziplin Slalom wieder voll zu rechnen sein.

Das ist auch Hirscher nicht entgangen. "Chapeau, weil meiner auch nicht zwider war", meinte Hirscher im ORF-Interview. "Dann so etwas draufzulegen - das ist nur noch 'outstanding'." Über den zweiten Platz freute sich Hirscher, nach dem ersten Lauf hatte er das Zielgelände mit einer gehörigen Portion Frust noch fluchtartig und kommentarlos verlassen. "Es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir für heute vorgenommen hab'. Aber es kann nicht immer so gehen."

Maier-Rekord eingestellt

Mit seinem 96. Podestplatz stellte Hirscher aber die Marke von Hermann Maier ein. Im Gesamt-Weltcup liegt der 27-Jährige mit 440 Punkten nun mit 156 Zählern Vorsprung auf Pinturault in Front.

Neben Hirscher zeigten dieses Mal Digruber und Matt, dass die Slalom-Herren derzeit die schlagkräftigste Truppe innerhalb der ÖSV-Alpinen stellen. Matt hatte im ersten Durchgang Pech, als eine Stange brach und dann mit ihm mitfuhr. "Ich habe den Ski nicht mehr so auf Zug gebracht. Vielleicht war ich von der Position zu tief", analysierte der Tiroler. Der Plan, im zweiten Durchgang voll zu attackieren, ging auf. Der Levi-Zweite machte 21 Positionen gut.

Digruber riskiert

Digruber war nach dem ersten Lauf 17., verbesserte sich somit um 13 Ränge. "Ich hab' einfach alles riskiert jetzt. Im ersten Durchgang hab ich einen depperten Fehler gemacht, gleich nach 20 Sekunden. Das war jetzt um einiges besser", meinte der Niederösterreicher erfreut. "Ich hab' die letzen Wochen hart gearbeitet nach Levi, hab' gesehen, dass ich ein bisschen zu tun hab'. Das ist mir heute aufgegangen."

Dass Hirscher, Matt und Digruber im Finaldurchgang hinter Kristoffersen die Schnellsten waren, unterstreicht die starke Performance der rot-weiß-roten Stangenartisten. Die wäre freilich noch besser gewesen, wären Feller und Schwarz ohne grobe Fehler geblieben. Dominik Raschner verpasste als 44. die Qualifikation für den zweiten Durchgang, Weltcup-Debütant Richard Leitgeb und Christian Hirschbühl schieden aus.

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