Der Salzburger wies den Saison-Dominator Pinturault in die Schranken.
Marcel Hirscher rast weiter in Richtung sechster Gesamtweltcupsieg. Zuletzt in Adelboden war er seinem größten Riesentorlauf-Konkurrenten Alexis Pinturault schon bis auf 4/100 Sekunden nahe gekommen, am Sonntag in Garmisch wies er den Franzosen deutlich in die Schranken. Hirscher setzte sich bei seinem vierten Saisonerfolg, dem 43. in seiner Karriere, mit 1,50 Sekunden vor Matts Olsson durch.
Der Schwede kam erstmals in seiner Karriere auf das Podest. Dritter wurde der deutsche Lokalmatador Stefan Luitz (+1,95), der zur Halbzeit in der Topposition liegende Saison-Dominator Pinturault fiel in der Entscheidung des anspruchsvollen Rennens auf Rang vier zurück (2,05).
"Ich bin megahappy"
Kein weiterer Österreicher schaffte es in die Wertung. In der Weltcup-Gesamtwertung hat Hirscher nun bereits 432 Punkte Vorsprung auf den Norweger Henrik Kristoffersen (Tagessiebenter), um die kleine Kristallkugel hievte er sich 94 Punkte vor Pinturault auf Platz eins. Es sind nur noch je ein Rennen in Kranjska Gora und Aspen ausständig.
"Bei so einem langen Rennen, kann ich immer was gutmachen. Es war brutal schwer und schlagig", sagte Hirscher nach 2:39,95 Minuten Gesamtzeit. Der Sieg gegen Pinturault sei "natürlich super, gar keine Frage", aber er müsse sagen, dass "alle stehend k.o. sind nach dem Rennen". Es war Hirschers zweiter Riesentorlauf-Sieg in der laufenden Saison nach jenem in Alta Badia Mitte Dezember. "Ich bin megahappy. Es sind wieder 100 Punkte."
Für die WM in St. Moritz nütze das nichts, dort seien komplett andere Bedingungen. Zum Gesamtweltcup meinte der 27-jährige Hirscher, der für den 100. Sieg in der Weltcup-Geschichte im Riesentorlauf für die ÖSV-Herren sorgte. "Es schaut gut aus, und so muss es weitergehen. Ich möchte mich nicht zu viel damit beschäftigten. Ich fahre jetzt meine Rennen und am Ende der Saison wird zusammengerechnet."
Kein weiterer Österreicher in der Wertung
Mit Roland Leitinger schaffte es nur ein weiterer ÖSV-Läufer in die Entscheidung, der Halbzeit-20. schied nach einem böse aussehenden Sturz im Finale aus. "Ich habe einen Schlag erwischt, es hat mich hinten reingedrückt. Mir tut mein Schuhrand hinten weh", sagte der Salzburger, der hoffte, dass es nicht Schlimmeres ist. Matthias Mayer hatte als 39. die Teilnahme am zweiten Durchgang verpasst. Philipp Schörghofer, Manuel Feller, Marcel Mathis, Christian Hirschbühl und Daniel Meier schieden aus, Christoph Nösig trat wegen Erkrankung nicht an.
Schörghofer rutschte bei seinem Ausfall auf dem Innenski aus, er kämpft zudem mit Knieproblemen. "Es ist eine Überreizung der Sehnen und Bänder, alles mögliche. Wir müssen schauen, dass wir das wieder hinbekommen. Dann wird es hoffentlich passen bei der WM", sagte der 34-Jährige, der sein WM-Ticket als Adelboden-Dritter sowie mit einem sechsten und siebenten Platz in dieser Saison fix hat.
Auf seinen fünften Platz in Alta Badia eigentlich noch ein weiters Topresultat draufpacken wollte Feller, der auch das Ziel nicht sah. "Klassischer dummer Innenskifehler. Ich habe ein bisserl Probleme, wenn ich lange Slalom fahre und dann wieder auf die Riesentorlauf-Ski gehe und umgekehrt." Auf die WM hin habe er nun aber zwei Wochen Zeit, beide Disziplinen zu trainieren. "Ich hoffe, dass ich im Riesen auch dabei bin nach dem Scheiß heute, Entschuldigung wenn ich das so sage."
Mayer verpasste Qualifikation deutlich
Abfahrts-Olympiasieger Mayer bestritt seinen ersten Riesentorlauf seit 14. März 2015, die Finalqualifikation verpasste er deutlich. "Wenn du ins Ziel kommst und der Platzsprecher sagt 'Danke Matthias, dass du da warst', dann würde ich mich schon gern rausschleichen", sagte der Kärntner lachend. "Es ist schwer hier runter, es hat sehr gedreht. Ich habe das letzte Mal vor vier Wochen Riesentorlauf trainiert."
Den Hintergedanken an einen WM-Start hatte er dabei nicht, er wisse aber, dass er schnell sein könne, aber da müsse vieles zusammenpassen. Für die Zukunft sei der Riesentorlauf aber wieder ein Thema. "Ich will auf jeden Fall dranbleiben."
Vor der WM in St. Moritz (6. bis 19. Februar) findet am Dienstagabend in Stockholm als City Event noch ein zum Slalom-Weltcup zählendes Parallelrennen statt.