Schweizer Medien berichten von bösen Gerüchten rund um die Ski-Marke von Marcel Hirscher.
Seit September 2021 mischt Ex-Ski-Star Marcel Hirscher (33) mit seiner eigenen Ski-Marke "Van Deer" die alpine Wintersport-Szene auf. Hinter der Skifirma, die der achtfache Gesamtweltcupsieger gegründet hat, steht Red Bull. Der große Coup gelang Van Deer mit der Verpflichtung des Norwegers Henrik Kristoffersen. Vom ÖSV wechselten Top-Leute (z.B. Ex-Entwicklungschef Toni Giger) zur Hirscher-Marke.
Neben Lob für Hirschers Ski-Marke gibt es aber auch Kritik – und ganz böse Gerüchte, die im Skizirkus zirkulieren. So soll Van Deer Ski der Konkurrenz verwenden und nur das Deckblatt ändern, schreibt die Schweizer Zeitung "Tagesanzeiger". Laut der Zeitung soll es sogar einen konkreten Verdachtsmoment gegeben haben. Beim letztjährigen Weltcupfinal in Méribel wurden dem Schweizer Skirennfahrer Loïc Meillards Rossignol-Ski aus dem Keller gestohlen. Offenbar sollen dann die Modelle, mit denen Kristoffersen beim Saisonauftakt in Sölden gefahren ist, diesen sehr geähnelt haben, so der "Tagesanzeiger".
Meillard bestätigt zwar den Diebstahl, "aber wer sie geklaut hat, weiß ich nicht. Vielleicht waren es auch Fans." Stöckli-Rennchef Beni Matti sagt gegenüber dem "Tagesanzeiger": "Die Firmen stanzen ihre Logos in den Belag. Diese zu entfernen, ist kaum möglich." Zwar könnten Hersteller versuchen, andere Ski zu kopieren, sagt Matti, "allerdings hinken sie dann immer einen Schritt hinterher."
Das sagt Van Deer zu den Gerüchten
Auf eine Anfrage des "Tagesanzeiger" reagiert Dominic Tritscher, Geschäftsführer von Van Deer, nicht. Eine Antwort gibt es von Toni Giger, Red-Bull-Manager "Global Sports": Wie er auf die Vorwürfe des Ski-Klaus reagiere? "Gar nicht, jeder, der sich mit Ski beschäftigt, weiß, dass das Unfug ist!"
Markus Waldner, Renndirektor des Weltverbands FIS, reagiert verblüfft auf die Gerüchte: "Da sind Experten am Werk. Wenn Marcel Hirscher das in die Hand nimmt, habe ich keine Zweifel." Vielleicht spiele der Neid eine Rolle. "Tatsache ist: Sie sind schnell und gewinnen Rennen."
Auch Reinhold Zitz vom österreichischen Ski-Pool zweifelt an den Vorwürfen. "Stellen Sie sich mal vor, die werben die besten Leute ab und sind mit diesem Potenzial und diesem Know-how nicht in der Lage, eigene Ski zu bauen. Das ist nicht der Anspruch von Hirscher." Würden solche Gerüchte jedoch bestätigt, würde das die Chancen auf eine Aufnahme in den sogenannten Ski-Pool deutlich mindern.