Nach Horror-Sturz

Kilde lässt Comeback offen

01.02.2024

Nach seinem verheerenden Crash in der Wengen-Abfahrt äußert sich der Norweger Alexander Aaamodt Kilde (31) erstmals zu einem möglichen Comeback. 

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© Teams
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Schlaflose Nächte und Schmerzen nach zwei Operationen: Der 21-fache Weltcupsieger und aktuell beste Abfahrer der Welt stellte sich erstmals den Medien. Vor 20 Tagen war der 31-Jährige in Wengen schwer gestürzt – raste mit 120 km/h ins Fangnetz. Noch schlimmer als die ausgekugelte Schulter ist die Schnittverletzung am Oberschenkel. Wie oe24 berichtete, wurde die Wadenmuskulatur von der messerscharfen Skikante durchtrennt. 

»Wollte zeigen, wie schwer die Verletzung ist«

„Es waren interessante Tage. Viel Schmerzen, ich hatte zwei Operationen“, sagte Kilde. „Wir nehmen es jetzt Tag für Tag. Mittlerweile kann ich wieder lachen, wir sind auf dem richtigen Weg.“ Via Instagram hatte der Norweger die Fans an seinem Leidensweg in den letzten Tagen teilhaben lassen. „Ich wollte mit meinem Post zeigen, wie schwer meine Verletzung ist.“ Am Krankenbett in Innsbruck stets an seiner Seite: Freundin Mikaela Shiffrin. „Es war gut, dass sie auch hier ist. Wir konnten so diese Zeit gemeinsam durchstehen.“ 

 

© Instagram/mikaelashiffrin

Kilde bleibt in Innsbruck für Reha

Kilde wird die gesamte Reha in Innsbruck absolvieren. „Im Sommer werde ich vielleicht kurz nach Norwegen gehen.“ An eine schnelle Rückkehr ist allerdings noch nicht zu denken. „Derzeit bin ich an einen Rollstuhl gefesselt. Ich brauche jemanden, der mich schiebt. Schlafen ist auch schwierig. Ich habe in der Schulter und im Bein große Schmerzen.“ 

© Instagram / akilde

Mittlerweile kann Kilde „wieder ein bisschen Druck auf den Fuß geben.“ Wie Artur Trost, der Hermann Maier nach dessen Motorrad-Unfall 2001 operiert hat, im oe24-Gespräch erklärt, wurde Kildes Wadenmuskulatur komplett durchtrennt. „Die heikle Frage ist, inwiefern die Nerven in Mitleidenschaft gezogen wurden“, so Trost. 

Für konkrete Rückkehr-Pläne ist es noch zu früh

Und genau das bestätigt Kilde, der ein Comeback auf professionellem Niveau noch offenlässt. „Es ist eine sehr frühe Phase. Wie jeder weiß, sind Nerven im Spiel. Ich sitze hier und bin mir nicht sicher, ob alles in einem halben, einem oder zwei Jahren verheilen wird. Ich hoffe, dass es so schnell wie möglich passiert.“ 

Dass er ohne Airbag gefahren ist, hätte für Kilde keinen großen Unterschied gemacht. „Der Impact war so groß, dass es nicht sehr viel gebracht hätte. Die Verletzung an der Schulter wäre vielleicht etwas leichter ausgefallen. Sicher ist, dass ich mit schnittsicherem Material fahren werde.“ 

© Gepa

Leise Kritik übte Kilde zum Abschluss am dichten Rennkalender. „Drei Rennen (2 Abfahrten, 1 Super-G in Wengen, Anm.) an einem Wochenende sind sehr streng. Man muss direkt im Ziel sich mit Medien auseinandersetzen. In Wengen zum Beispiel sind wir bis 16.30 Uhr im Zielraum. Dann gehen wir ins Hotel, können anderthalb Stunden ausruhen und dann haben wir wieder Events am Abend. Einmal geht das, aber wenn das dreimal in Folge ist, zerrt das sehr an der Energie.“ Kildes Ziel ist es, „nach der Karriere ein gesundes Leben zu führen. Das ist für mich sehr wichtig.“ 
  

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