Weltcup-Debütsieg für Vlhova - Kirchgasser im Aare-Slalom Vierte.
Als zweite Slowakin nach Veronika Zuzulova hat Petra Vlhova ein alpines Ski-Weltcuprennen gewonnen. Die 20-Jährige triumphierte am Sonntag im Slalom von Aare in Abwesenheit der verletzten Seriensiegerin Mikaela Shiffrin (USA) vor der Schwedin Frida Hansdotter (0,59 Sek.), der Norwegerin Nina Löseth (0,65) und der Salzburgerin Michaela Kirchgasser (1,06).
Nächste Shiffrin?
Die vergangenen fünf Slaloms waren saisonübergreifend im Weltcup allesamt an Shiffrin gegangen, der nach ihrem Sturz am Samstag beim Einfahren für den Riesentorlauf und einer möglichen schweren Knieverletzung eine längere Pause droht. Dass ausgerechnet Vlhova ihr auf dem obersten Stockerlplatz folgte, war eine Überraschung. Sie hatte zuvor im Weltcup im Slalom erst sechsmal angeschrieben, bestes Resultat war Rang sieben vergangenen Monat in Aspen gewesen.
Überraschung
"Das kommt schon überraschend, dass es so gut gegangen ist. Der erste Durchgang heute war mein bester Lauf überhaupt jemals. Ein Podiumsplatz wäre ein Traum", sagte die Slalom-Junioren-Weltmeisterin von 2014 zur Halbzeit. Im Gesamtweltcup führt weiterhin die US-Amerikanerin Lindsey Vonn, die im Slalom nicht am Start war. Neue Zweite ist Hansdotter mit 85 Punkten Rückstand.
Kirchgasser ärgert sich
Dass sie nach Halbzeitrang drei im Finale noch vom Podest gerutscht war, ärgerte Kirchgasser, die nach Platz sechs im zweiten Aspen-Slalom ihre gute Form aber prolongierte. "Ich wollte voll weg attackieren vom Start, ich bin aber nicht gleich reinkommen. Dann hab ich gedacht, wenn ich es jetzt nicht gehen lasse, geht sich das nicht mehr aus. Unten vor dem Ziel habe ich wieder einen Hakler gehabt", ließ die Salzburgerin den Lauf noch einmal Revue passieren. "Vielleicht habe ich zu viel wollen. Ich weiß, dass noch mehr möglich ist und das stimmt mich sehr positiv."
Zwei Kärntnerinnen unter Top 15
Nächstbeste Österreicherinnen waren die Kärntnerinnen Carmen Thalmann als 12. und Katharina Truppe als 13. "Ich habe zu viele Fehler gemacht. Ich habe mir schwergetan, reinzukommen. Aber ich bin im Ziel und habe ein Ergebnis, das passt schon", meinte Thalmann, die noch an der Materialabstimmung arbeiten wird. Auf die Slalom-Damen wartet zwischen Weihnachten und Neujahr das Heimrennen in Lienz.
Einem Sprung um zehn Positionen nach vorne machte Truppe im zweiten Durchgang. "Ich habe alles laufen lassen, meine Ski sind dahingegangen und ich bin mitgekommen", sagte die 19-Jährige, die schon im ersten Aspen-Slalom 14. und beste Österreicherin gewesen war und somit das bis dato beste Karriereergebnis verbuchte. Eva-Maria Brem, am Samstag Zweite im Riesentorlauf, erreichte mit Rang 17 ihr bestes Resultat in einem Slalom-Weltcuprennen. Katharina Huber wurde 20., Julia Grünwald fiel nach einem Fehler vom 16. auf dem 27. Rang zurück.
Krise bei Schild
Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert hatten sich Hannah Köck (42.) und Bernadette Schild (48.), Ricarda Haaser, Lisa-Maria Zeller und Stephanie Brunner schieden im ersten Durchgang aus. Schild hat damit auch im dritten Saison-Slalom noch nicht angeschrieben. "Es hat nicht gereicht, aber das Gefühl war besser. Es war ein Schritt nach vorne, auch wenn es am Papier gleich schlecht aussieht", sagte die Salzburgerin.
Weiter geht es für die alpinen Ski-Damen mit Abfahrt und Kombination in Val d'Isere (18./19.12.) sowie vor Weihnachten noch dem Riesentorlauf in Courchevel (20.).