"Vonn überstrahlt bei den Damen alles."
Natürlich hatten wir gehofft, dass Marcel Hirscher
und Anna Fenninger der Konkurrenz zeigen würden, wo der Hammer hängt. Das hat es aber leider nicht gespielt.
Bei den Herren ist Kjetil Jansrud Mann der Stunde. Drei Siege und ein zweiter Platz in vier Speedrennen - top! Und wenn Marcel jetzt fürchtet, dass er im Gesamtweltcup gegen Jansrud keine Chance hat, kann ich ihn beruhigen: In der Abfahrt oder im Super-G spielen Wetterausreißer viel schlimmer rein als im Riesentorlauf.
Marcel hat seine drei Gesamtsiege durch konstante Podestplatzierungen eingefahren. So gesehen hat er mit Platz 3 im Beaver-Creek-RTL seine Leistung gebracht.
Im Super-G
unterschätzte Marcel die Geschwindigkeit, plötzlich ging ihm das Gelände zwischen den Toren aus. Fast ohne Speed-Training kann auch ein Mann seiner Klasse keine Wunder vollbringen.
Mit Ausnahme von Beaver-Creek-Sieger Hannes Reichelt tut sich unsere Speedtruppe noch ein bissl schwer. Doch da sehe ich Potenzial. Dürftiger schaut es in den technischen Disziplinen hinter Hirscher und Benni Raich, vor dem ich den Hut ziehe, aus. Da bahnt sich im Hinblick auf die WM die nächste Inf lation an. Ein Top-10-Platz könnte zur Qualifikation locker reichen.
Das sensationelle Vonn- Comeback überstrahlt alles
Und bei den Damen? Da überstrahlt das Sieg-Comeback von Lindsey Vonn alles. Ich hatte mir gedacht, Lindsey würde länger brauchen, um wieder ganz oben zu stehen. Sieg im 2. Rennen, im Super-G nur von einer entfesselten Tina Maze geschlagen. Unglaublich! Trotzdem glaube ich, dass es für Vonn nicht immer so weitergehen wird.
Anna Fenninger hat durch die doch nicht gewonnene 1. Abfahrt in Lake Louise einen Dämpfer erhalten. Doch sie wird sich erfangen. Meine Highlights sind die Aspen-Siege von Eva-Maria Brem und Niki Hosp. Die Damen-Rennen in Nordamerika stehen im Zeichen der Super-Sieg-Comebacks: Vonn, Maze - und Hosp.