25 Tage vor WM

Krisenplan für unser Ski-Team

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So schlecht waren unsere Ski-Damen noch nie. Vor WM ist Feuer am Dach.

Katharina Truppe wurde Sechste, Bernadette Schild reihte sich auf Platz sieben ein. So das Ergebnis des Nachtslaloms zuletzt in Flachau aus heimischer Sicht. Mehr scheint derzeit nicht drin zu sein.

+++ In Zauchensee: Startet Anna Veith als Vorläuferin? +++

Im Gesamtweltcup muss man in der Liste weit nach hinten scrollen, um die erste Österreicherin zu finden. Schild ist als 15. unsere Beste. Was besonders schmerzt: In der Nationenwertung sind Österreichs Ski-Damen hinter Italien und der Schweiz nur mehr die Nummer drei.

Angesichts der Pleite hinterfragt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel (75) sein eigenes Verbandssystem. Der Tiroler kündigt an: "Wir werden es ändern, weil es so nicht mehr funktioniert. Um zu gewinnen, ist es überholt." Kleinere Einheiten und Privatteams wie bei Marcel Hirscher und Anna Veith soll es künftig auch für andere Athleten geben. Schröcksnadel: "Fast alle Guten sind heutzutage Einzelkämpfer."

Erst ein Podestplatz in 
bisher 19 Rennen

Mit bisher einem Podestplatz in 19 Rennen (Conny Hütter 2. in Abfahrt von Val d’Isère) legten Österreichs Ski-Mädels die schlechteste Saison seit über 30 Jahren hin. 25 Tage vor der Ski-WM in St. Moritz (SUI) hat die Ursachenforschung eingesetzt. Natürlich gibt die immer länger werdende Verletztenliste Anlass zur Sorge. Leistungsträger wie Eva-Maria Brem, Cornelia Hütter und Carmen Thalmann sind out. Anna Veith kämpft sich zurück. Nach Ausfällen in jeder Disziplin ist der Druck auf die Jungen riesengroß.

Fakt ist: Am Geld kann es nicht liegen. Der ÖSV verfügt über ein Alpin-Budget von kolportierten 12 Millionen Euro. Das mit Abstand Höchste im Skizirkus. Die Herren kriegen mehr als die Damen. Lichtblick: Hinter Einzelkämpfer Marcel Hirscher zeigen heuer endlich auch andere Läufer (Max Franz) auf.

Schröcksnadel: »Fast alle Guten sind 
heute Einzelkämpfer«

ÖSTERREICH: Herr Präsident, soll Michaela Kirchgasser tatsächlich zurücktreten?

Peter Schröcksnadel: Ich habe nie gesagt, dass sie aufhören soll. Ich habe generell die arrivierten Läufer gemeint, von denen ich mir mehr erwarte. Wenn es nicht mehr funktioniert, wenn man mit einer Verletzung nicht mehr fertig wird, dann muss man es lassen.

ÖSTERREICH: Kommt es im Skiverband zur Revolution?

Schröcksnadel: Wir werden unser System ändern, weil so geht’s nicht. Um zu gewinnen, ist es überholt. Mehr Individualtraining ist einer der Ansätze. Fast alle Guten sind heutzutage schon Einzelkämpfer.

ÖSTERREICH: Vermissen Sie bei einigen Ihrer Athleten das Kämpferherz?

Schröcksnadel: Einen Sonderstatus muss sich jeder verdienen. Regt sich einer auf, warum er das nicht bekommt, kann er ja schneller fahren. Unsere Leute müssen lernen, zu kämpfen, ans Limit zu gehen, sonst gewinnst nichts mehr.

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