Ski Alpin

Lindsey Vonn rast zum Abfahrts-Sieg

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ÖSV-Ass Elisabeth Görgl Zweite, Anna Fenninger abgeschlagen.

Der bereits 61. Weltcup-Triumph von Lindsey Vonn hat die Durststrecke für die ÖSV-Abfahrtsdamen in Val d'Isere verlängert. Die lange verletzt gewesene US-Amerikanerin siegte am Samstag trotz eines Fehlers 0,19 Sekunden vor der Ex-Aequo-Zweiten Elisabeth Görgl, womit Annemarie Moser-Pröll 1978 Österreichs letzte Abfahrtssiegerin dort bleibt. Am Sonntag jagt Vonn den Allzeitrekord von Pröll (62).

Österreichs weibliche Ski-Ikone Moser-Pröll ist damit in Frankreich gleich zwei Mal zur Messlatte geworden. Vor 36 Jahren war die mittlerweile 61-jährige Salzburgerin die letzte ÖSV-Abfahrts-Siegerin im WM-Ort von 2009 gewesen. Görgl war am Samstag knapp dran, diese langwährende Sieglosigkeit zu beenden, obwohl die Steirerin nicht mehr der Abfahrts-Topgruppe angehört und mit Nummer 13 startete

Am Ende teilte sie sich aber Platz zwei mit der deutschen Riesentorlauf-Spezialistin Viktoria Rebensburg. Die RTL-Olympiasiegerin von 2010 holte mit Startnummer 27 überraschend ihr erstes Abfahrts-Podest und bewies, dass die schnelle OK-Piste in Savoyen trotz aller Tücken okay war.

Ergebniss Damen-Abfahrt

Wie schon das einzige Training dauerte auch das Rennen wegen einer Nebelunterbrechung kurz nach Beginn sowie zahlreicher Stürze - besonders heftig erwischte es einen Tag nach der Österreicherin Steffi Moser die Norwegerin Lotte Smiseth-Sejersted - eine kleine Ewigkeit. Görgl setzte die frühe Pace. An der Zeit der Steirerin biss sich einen Tag nach ihrer Trainings-Bestzeit auch eine ratlose Anna Fenninger die Zähne aus.

"Ich habe keinen großen Unterschied gegenüber Freitag bemerkt, war aber schon oben weit hinten. Im Karussell müsste ich normalerweise meine Stärken ausspielen, vielleicht ist mir einfach der Speed abgegangen", wunderte sich die am Ende als Elfte zweitbeste Österreicherin. "Hier muss man extrem viel riskieren und darf sich keine Fehler erlauben", so Fenninger. Tina Maze wurde Siebente, damit liegt die Slowenin nach zehn Rennen schon 269 Zähler vor der österreichischen Weltcup-Titelverteidigerin in Front.

Von den ÖSV-Damen hätte auch Cornelia Hütter eine Chance auf einen Spitzenplatz gehabt. Die junge Steirerin lag bei der zweiten Zwischenzeit nur 0,17 Sekunden hinter Vonn, bezahlte ihr Draufgängertum aber einmal mehr mit einem Ausfall. Nach einem Fahrfehler wurde die 22-Jährige in einer Kurve nach außen getragen und gab auf.

Lindsey Vonn rast zum Abfahrts-Sieg
© oe24

So blieb es Ex-Weltmeisterin Görgl vorbehalten, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. "Es war eine gute Fahrt. Ich habe gut umgesetzt, was ich mir vorgenommen hatte", analysierte Görgl ihren Lauf wie immer sachlich. "Ich habe ja gewusst, dass ich schnell bin. Vom Wissen alleine gewinnst aber nicht", sagte die 33-Jährige. Görgl merkte an: "Es wäre sicher auch schöner und runder gegangen." Vonn sei aber so oder so nicht zu packen gewesen. "Sie ist ein super Rennen gefahren und hat ihren Fehler sehr gut in Speed verwertet."

Auch Vonn passierte in ihrem erst vierten Rennen seit ihrer Rückkehr in den Weltcup ein gravierender Fehler. Die routinierte Amerikanerin machte aber auf der Strecke, auf der sie vor einem Jahr aufgeben musste und danach erneut am Knie operiert worden war, das Beste daraus. Sie nahm bei ihrem Comeback in der ersten Startgruppe den Speed einfach mit und gewann nach Lake Louise ihre zweite Abfahrt in Folge.

Das brachte ihr nicht nur die Führung im Abfahrts-Weltcup ein. Vonn triumphierte auch zum bereits 61. Mal im Weltcup und kam damit bis auf einen Erfolg an Moser-Pröll heran. Fast noch mehr freute sie sich am Samstag darüber, dass sie wie schon früher ein Kalb als Siegespreis aus Val d'Isere mitnehmen darf.

"Letztes Jahr habe ich hier ziemlich die Nerven weggeschmissen gehabt. Aber ich habe trotzdem viel gute Erinnerungen an Val d'Isere, die habe ich heute mitgebracht", erklärte Vonn und freute sich mit einem lauten "Yes" darüber, dass es wieder eine Kuh als Preis gab. Zu ihrer Siegesfahrt meinte Vonn: "Ich habe einige Fehler gemacht und trotzdem gewonnen. Das kommt, weil ich nach Fehlern noch mehr kämpfe und noch tiefer in die Hocke gehe."

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