Der Logo-Streit um Kristoffersens Van-Deer-Ski geht in die nächste Runde.
Eine Lastminute-E-Mail von FIS-Boss Johan Eliasch hatte wenige Minuten vor dem RTL-Start am Mittwoch für Hektik bei Hirschers Van-Deer-Team gesorgt. Es veranlasste Geschäftsführer Toni Giger, die Betreuer von Henrik Kristoffersen im Startbereich anzurufen: "Hey, wir picken das Logo wieder ab!"
Giger: »Herr Präsident drohte uns per Mail ...«
Wie ÖSTERREICH berichtete, war beim ORF-Interview nach der Streckenbesichtigung auf dem Kristoffersen-Ski plötzlich das Logo zu sehen. Bisher hatte die Bild-Marke der Firma von Marcel Hirscher bei Rennen abgeklebt werden müssen - die Rolle vom integrierten Bullen (von 50%-Teilhaber Red Bull) war nicht geklärt. Nach Rücksprache mit Experten entschieden sich die Van-Deer-Chefs in Schladming, das Logo herzuzeigen. "Weil eine Regel auch besagt, dass das Design kommerziell erhältlich sein muss. Und einen Ski wie den, den Kristoffersen in der Hand hatte, kann man zum Beispiel bei Bründl Sports in Schladming kaufen."
Doch das passte Eliasch, bis 2021 GEO von Van-Deer-Konkurrent Head, nicht. "Der Herr Präsident drohte uns über einen Anwalt, unseren Läufern die Rennlizenz zu entziehen." Deswegen wurde das Logo, wie im ORF zu sehen war, in letzter Sekunde abgeklebt. Giger: "Bei uns kommt der Athlet natürlich an erster Stelle, da riskieren wir nichts."
FIS beruft sich auf Statuten
Am Donnerstag meldete sich nun auch die FIS zu Wort und veröffentlichte auf der Homepage eine offizielle Stellungnahme. Der Verband beruft sich dabei auf die Statuten: „Bei mehreren Sitzungen in den letzten Monaten hat die FIS Van Deer-Red Bull Sports deutlich gemacht, dass dieses Logo nicht den FIS-Vorschriften entspricht“.
Van Deer habe dann vor dem Rennen in Schladming eine Ausnahmeregelung beantragt, die die FIS ablehnte. Dennoch sollte das Logo beim Rennen zu sehen sein. „Folglich informierte die FIS Red Bull und die nationalen Skiverbände der betreffenden Athleten, dass sie das Van Deer-Red Bull-Logo als Herstelleridentifikation nicht tolerierte und betrachtete eine solche Verwendung als vorsätzlichen Verstoß gegen die FIS-Regeln“.
„Glücklicherweise kam es durch das Eingreifen der FIS zu keinem Regelverstoß“, so die FIS weiter. „Für die Zukunft kann es keine Sonderbehandlung für einen Skihersteller geben.“