Wie erwartet gab Mario Matt am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt.
Slalom-Star Mario Matt hat am Donnerstag seine erfolgreiche Karriere beendet. Wie neue Untersuchungen in Innsbruck ergeben haben, hat sich der 35-Jährige bei einem Trainingssturz im Rahmen der Ski-WM in Vail/Beaver Creek ein Knochenmarködem im Sprunggelenk zugezogen. Deshalb verzichtet Matt auch auf den Start am Wochenende in Kranjska Gora. Matt krönte seine Karriere 2014 mit dem Olympiasieg.
Im "Karl-Schranz-Zielstadion" von St. Anton, wo er 2001 erstmals Slalom-Weltmeister geworden war, gab Matt seinen Entschluss bekannt. "Ich habe mich mit der Familie beraten. Ich habe erkannt, dass für mich Skifahren nicht mehr das Wichtigste ist. Wenn ich Touristen im Tiefschnee sehe, denke ich, das würde mir mehr Spaß machen", sagte der Flirscher auf dem Pressetermin.
Beeindruckende Bilanz
Matt kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. 1999 gab er in Kranjska Gora sein Weltcup-Debüt, 2000 feierte er in Kitzbühel seinen ersten von 15 Weltcupsiegen. 2001 stellte sich mit dem Slalom-Weltmeistertitel in St. Anton der erste große Höhepunkt ein. "Zu Hause Gold und Silber zu holen, das ist ganz wenigen Sportlern vergönnt. Das war schon etwas Besonderes", erinnerte sich Matt zurück, der auch Kombinations-Silber errungen hatte.
2007 in Aare (Schweden) holte der "Adler vom Arlberg, wie er oft genannt wurde, seinen zweiten WM-Titel im Slalom, um im Vorjahr mit Olympia-Gold in Sotschi seine erfolgreiche Karriere zu krönen.
Matt hat vorgesorgt
"Aber auch die Verletzungen haben mich geprägt. Ich musste mich hart zurückkämpfen", erinnerte Matt. Besonders hart war es 2002. Beim Start zum Slalom in Kitzbühel riss sich Matt die Bänder in der Schulter, trotzdem beendete er den ersten Lauf als Neunter. Danach ging es ins Spital, noch am Nachmittag wurde er operiert. Durch anhaltende Rückenschmerzen fiel Matt in der Weltrangliste 2010 weit zurück, kämpfte sich aber zurück.
In seiner langen Zeit als Ski-Profi hat sich Matt auch schon eine Karriere nach der Karriere aufgebaut. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Andrea betreibt er in St. Anton die Apres-Ski-Bar "Krazy Kanguruh", zudem züchtet er daheim in Flirsch seit 2001 erfolgreich Araber. Derzeit besitzt er 27 Pferde. "Langweilig wird es mir nicht", versicherte Matt und bedankte sich zum Karriereende bei seinen Eltern, beim Skiverband, bei seinen Trainern und bei seinen Fans.
Lob von ÖSV-Spitze
"Matt reißt in der Slalomtruppe ein tiefes Loch, sowohl sportlich als auch menschlich. Er war das Zugpferd. Er war unser Rennpferd", sagte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher zum Abschied. Im ÖSV hofft man, dass Matts jüngster Bruder Michael (21) in die erfolgreichen Fußstapfen treten kann. Zudem ist Marios Bruder Andreas als Ski-Crosser im Weltcup aktiv.
Auch ÖSV-Sportdirektor Hans Pum bedankte sich für eine "wunderschöne Zeit" und strich drei Punkte heraus, die Mario Matt prägten. "Es war seine ruhige, coole, zurückhaltende Art. Trotzdem hatte er einen trockenen, legendären Schmäh. Zudem war es seine Skitechnik, er war der erste Carver, die Weltspitze hat zu ihm aufgeschaut. Und er hatte ein großes Kämpferherz."
Auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel adelte Matt: "Du hast uns viel Freude gemacht. Gratuliere dir, mit 35 Jahren noch Olympiasieger, das war das Größte." Der Salzburger Marcel Hirscher postete auf Facebook ein Bild der Olympischer Spiele in Sotschi, das Matt mit der Goldmedaille und ihn mit Silber zeigt. "Ein ganz, ganz Großer (nicht nur körperlich) geht. Mario alles Gute!!!", schrieb der Salzburger.
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