Klammer-Kolumne
Material ist Gift für die Bänder
30.01.2019
Gerade in Speedbewerben häufen sich schwere Verletzungen.
Die vielen Verletzungen im Vorfeld der WM lassen wieder einmal die Alarmglocken schrillen. Mir tut natürlich jede Rennläuferin bzw. jeder Rennläufer leid, der wegen einer Verletzung in Åre zuschauen muss. Tatsächlich ist unser Team dezimiert, dennoch sind wir vor der WM gut aufgestellt, wie schon lange nicht. Was sollen die Norweger sagen? Aksel Lund Svindal tut alles, um für seine letzte Gold-Jagd noch irgendwie auf die Beine zu kommen. Jansrud ist schwer bedient, Kristoffersen tut zwar nichts weh, aber dem hat die Hirscher-Dominanz einen Knacks versetzt.
Nur wenn du topfit bist, darfst du starten
Vor allem die Verletzungen in den Speedbewerben sollten zu denken geben. Vielleicht sollten sich die Ausrüster doch durchringen, das Material zu entschärfen. Wenn wie bei Anna Veith das Kreuzband ohne Sturz reißt, oder bei Max Franz das Fersenbein im Schuh bricht, darf man nicht zur Tagesordnung übergehen. Das moderne Material in Kombination mit eisigen Pisten bzw. aggressiven Kunstschnee-Präparierung ist "Gift" für Bänder und Knochen.
Dazu kommen Verletzungen durch Fahrfehler, wie wir es bei Cornelia Hütter sahen. Conny hat in Garmisch offenbar die letzte Sicherheit gefehlt. Gerade in Speedbewerben darfst du nur mental und körperlich topfit an den Start gehen.