Riesen-Skifabrik ++ neue Stars ++ Angriff auf Weltcup
Während beim Finale in Saalbach die letzten Speedrennen am Programm stehen, ist die zweite Weltcup-Saison für Hirschers Van-Deer-Racing-Team schon letzten Sonntag zu Ende gegangen. Mit einem Happy End, hat doch der Norweger Timon Haugan überraschend seinen ersten Slalom-Sieg gefeiert. Weniger glücklich wirkte Henrik Kristoffersen. Der frühere Hirscher-Rivale, der Van Deer in Courchevel 2023 sensationell das erste (Slalom-)WM-Gold beschert hat, blieb erstmals seit der Saison 2012/13 ohne Sieg. Immer wieder beklagte sich der Norweger über Set-up-Probleme. Unterm Strich blieben für den Sieger von 30 Weltcuprennen zwei 3. Plätze im Slalom (Wengen, Aspen) und ein 2. im RTL von Palisades Tahoe. In der WM-Saison 2024/25 will der 29-Jährige, der seinen Wohnsitz nach Salzburg verlegt hat, einen neuen Anlauf nehmen - auf den Gesamtweltcup.
Neue Fabrik soll Produktion in Höhe fahren
Über den Sommer will Van Deer Racing mit Power von 51%-Mehrheitsanteilhaber Red Bull aufstocken - nicht nur bei der Infrastruktur: Zusätzliche Top-Leute sollen verpf lichtet werden. ÖSV-Läufer kommen nicht infrage - da fehlt noch immer die Einigung über einen Beitritt in den Austria Ski Pool. Ein Top-Eidgenosse, wie es gerüchteweise hieß, dürfte auch nicht andocken. DER Schweizer Marco Odermatt ist bis 2026 an Stöckli gebunden, außerdem hat Swiss Ski noch strengere Kriterien wie unser Ski-Verband.
Nichtsdestotrotz sind Van-Deer-Ski heiß begehrt. Seit dem Markt-Eintritt im Herbst 2021 überstieg die Nachfrage jeweils die Produktions-Kapazitäten. Und das bei Preisen von über 1.000 Euro (inklusive Bindung). Mit dem von Hirscher intensiv mitentwickelten "H-Power" ist inzwischen ein Performance-Pistenski für ambitionierte Hobby-Skiläufer am Markt. Allerdings dürfte die Produktionsstätte im Salzburger Stuhlfelden bei kolportierten 5.000 Paar pro Jahr an ihre Grenzen gelangen. Die Salzburger Nachrichten berichten über große Expansionspläne (die Rede ist von 30.000 Paar/Jahr), die allerdings auf dem 2.200 Quadratmeter großen Firmen-Areal kaum zu verwirklichen sind.