100. Weltcuprennen auf der Saslong geht an Kilde

Niederlage für ÖSV-Speed-Herren im Abfahrtsklassiker

17.12.2022

Aleksander Aamodt Kilde gewinnt den Abfahrtsklassiker in Gröden. Der Norweger verweist die 41-jährige Überraschung Johan Clarey (+0,35 Sekunden) und den Italiener Mattia Casse (+0,42) auf die Plätze zwei bzw. drei. Otmar Striedinger und Matthias Mayer verpassen als beste Österreicher die Top10.

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Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde ist am Samstag im alpinen Ski-Weltcup auf das oberste Treppchen des Siegerpodests zurückgekehrt. Der Sieger der ersten beiden Saison-Abfahrten gewann auf der Grödener Saslong 0,35 Sek. vor dem Franzosen Johan Clarey, nachdem er am Donnerstag ebendort auf verkürzter Strecke beim Sieg von Vincent Kriechmayr Fünfter geworden war. Als beste Österreicher kamen die Kärntner Striedinger und Matthias Mayer ex aequo nur auf Rang zwölf (+1,24 Min.).

"Herunten war ich zufrieden, die Ciaslat war gut", analysierte Mayer sein Rennen, sah jedoch Mängel im Flachstück. "Im oberen Teil habe ich bis zur ersten Zwischenzeit sehr viel Zeit verloren." In einem Zwischenresümee der bisherigen Abfahrtssaison äußerte sich der dreifache Olympiasieger nicht ganz unzufrieden, sieht aber auf alle Fälle Potenzial für Mehr. "Es ist kein Sieg dabei, es könnte besser sein." Striedinger räumte ebenso ein, dass mehr drinnen gewesen sei. "Ich habe ein paar kleine Schnitzer gehabt. Deswegen reagiere ich jetzt zwar nicht negativ, aber auch nicht positiv."

Kriechmayr und Hemetsberger außerhalb der Punkteränge

Der am Donnerstag ausgefallene Daniel Hemetsberger (+1,94) und Kriechmayr (+1,95) - "Einfahrt Ciaslat war ich einfach ein bisschen zu übermotiviert" - landeten unmittelbar hinter ihren Landsleuten Julian Schütter und Christopher Neumayer (jeweils 29./+1,90) ex aequo bloß auf Rang 31 und blieben damit ohne Weltcup-Punkt. Das verantwortete u.a. der mit Startnummer 61 auf Rang sechs gefahrene Franzose Cyprien Sarrazin (+1,87). Stefan Babinsky (36./+2,03) nutzte die Chance der hohen Gröden-Nummer 51 nicht, Christoph Krenn schied aus.

Mattia Casse (+0,42) sorgte mit Startnummer 27 als Dritter für ein kräftiges Lebenszeichen der im bisherigen Saisonverlauf schwachen Italiener. Hinter dem Franzosen Adrien Theaux (Nummer 31/+0,67) und dem Kanadier James Crawford (+0,69) sowie Sarrazin verpasste Marco Odermatt als Siebenter (+0,92) erstmals in dieser Saison bzw. saisonübergreifend nach zwölf Rennen en suite einen Podestplatz. Der Eidgenosse nahm es im ORF-Interview nicht tragisch: "Ich hätte schon gedacht, dass sie (die Serie, Anm.) vor zwei Tagen reißt - deswegen tip-top."

Mit seinem fünften Gröden-Sieg bzw. dem insgesamt 17. im Weltcup vereitelte Kilde Clareys ersten Weltcupsieg. Rund drei Wochen vor seinem 42. Geburtstag hält der Franzose damit bei sechs zweiten und vier dritten Plätzen, neun dieser Podestplätze gelangen ihm in Abfahrten. Dem Sieg trauerte er freilich nicht nach: "Platz zwei ist ein schönes Weihnachtsgeschenk." Der auf Wunsch seiner Freundin Mikaela Shiffrin noch bis Weihnachten mit einem Schnauzer geschmückte Kilde wiederum verriet sein Erfolgsgeheimnis: "Ich habe vor der Ciaslat ein bisschen herausgenommen."

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