Dritter wurde der Südtiroler Dominik Paris, der am Samstag die Abfahrt gewonnen hatte.
Vincent Kriechmayr bleibt im Rennen um die kleine Kristallkugel für die Super-G-Wertung. Der Oberösterreicher musste am Sonntag im Super-G von Kvitfjell nur um 0,17 Sekunden Lokalmatador Kjetil Jansrud den Vortritt lassen und erzielte mit dem zweiten Platz sein bestes Saisonergebnis. Mit einem vierten Tagesrang übernahm der Norweger Aleksander Aamodt Kilde die Führung im Disziplinweltcup.
Als Dritter der Disziplinwertung - der auf Platz zwei liegende Aksel Lund Svindal kann verletzungsbedingt in die Entscheidung nicht mehr eingreifen - hat Kriechmayr 37 Zähler Rückstand auf Kilde, Jansrud liegt 40 zurück. Nur noch rechnerische Chancen haben der US-Amerikaner Andrew Weibrecht (91 zurück) und der Schweizer Carlo Janka (92).
Paris wird Dritter
Tagesdritter wurde der Südtiroler Dominik Paris, der am Samstag die Abfahrt gewonnen hatte. Für Jansrud war es der vierte Saisonsieg nach je einem im Parallel-Riesentorlauf, der Kombination und in der Abfahrt sowie sein 14. Karriere-Erfolg. Für das norwegische Herrenteam war es bereits der 19. Saisonsieg. Jansrud ist auf seiner Heimstrecke eine Macht, hat nun dort bereits vier Super-G und eine Abfahrt gewonnen.
"Es war keine perfekte Fahrt. Aber wenn man die anderen Fahrten sieht, da war es an drei, vier Stellen schwierig, wo viele Fehler gemacht haben. Ich bin stabil gefahren. Für heute war es ein sehr guter Lauf", meinte Jansrud, der beim Finale in St. Moritz noch in beiden Speeddisziplinen um die Kugel mitmischt. "Es macht immer Spaß, wenn es bis zum Ende spannend ist." Wie anderen kam auch Jansrud am Samstagabend im Hotel etwas abhanden, in seinem Fall war es der Einfahr-Ski.
Kriechmayr wusste nach der "grottenschlechten" Abfahrt, dass es für ihn im Super-G ganz anders ausschaut. "Mein Ziel war es, die Norweger daheim zu putzen, aber für den zweiten Platz muss ich mich nicht genieren", sagte der 24-Jährige, der bereits im Jeongseon Dritter gewesen war. Von der Kritik am österreichischen Speedteam ließ er sich nicht beirren. "Ich wusste, in der Abfahrt läuft es nicht, aber im Super-G schaut es ganz anders aus. Ich bin stolz, dass ich es zeigen konnte."
Sieg nötig
Um den Disziplinweltcup zu gewinnen, werde er wohl einen Sieg in St. Moritz brauchen, meinte Kriechmayr. "Und ich möchte daran erinnern, dass ich bis jetzt noch kein Rennen gewonnen habe. Die beiden Norweger sind super drauf, aber ich fürchte mich vor keinem." Kriechmayr übertraf als zweiter Österreicher neben Marcel Hirscher auch die 500-Punkte-Marke, womit er in St. Moritz in allen Disziplinen startberechtigt ist.
Zweitbester Österreicher als 13. wurde am Sonntag Hannes Reichelt, dem es nach seiner Grippeerkrankung von Tag zu Tag besser geht. "Es geht leicht bergauf, aber mehr als eine leichte Steigerung wird in St. Moritz nicht möglich sein. Da müsste man das Finale schon um eine Woche verschieben", sagte der Salzburger. Seinem Teamkollegen Kriechmayr drückt er die Daumen. "Ich traue Vincent zu, dass er mein Nachfolger wird. Es wäre an der Zeit, dass wieder einmal ein Österreicher den Super-G-Weltcup gewinnt."
Norweger stark
Reichelt hatte 2008 als bisher letzter ÖSV-Läufer die Super-G-Wertung für sich entschieden, zuletzt ging die Kugel viermal an Norwegen, von 2012 bis 2014 an Svindal, vergangenes Jahr an Jansrud. Der kennt diese Situation also bereits, für Kriechmayr und Kilde ist sie neu. "Es war eine Wahnsinnssaison, mit der ich nie gerechnet hätte. Die Kristallkugel wäre noch die Draufgabe. Ich kann nicht glauben, dass ich Erster bin", sagte Kilde.
Romed Baumann kam auf Rang 19, ein besseres Ergebnis verpatzte er nach guter Fahrt in einer Kurve. "Es wäre viel mehr möglich gewesen. Wenn ein bisserl ein Negativlauf drinnen ist, passieren solche Sachen." Otmar Striedinger wurde 25., Klaus Kröll 29. Patrick Schweiger kam zu Sturz, blieb aber unverletzt. Max Franz verpasste nach guter Fahrt ein Tor und schied aus. Das 167. und letzte Weltcuprennen seiner Karriere bestritt der 35-jährige Marco Sullivan aus dem US-Skiteam.