Tippler bei Brignone-Sieg auf Platz 5
ÖSV-Damen auch in St. Anton ohne Podestplatz
14.01.2023
Die Damen-Krise geht auch bei den Speed-Rennen in St. Anton weiter. Tamara Tippler fährt beim ersten Super-G am Arlberg auf Platz 5. Damit warten die ÖSV-Ladies 2023 weiter auf einen Podestplatz. Der Sieg geht an die Italienerin Federica Brignone.
Österreichs Ski-Frauen haben am Samstag im Weltcup-Super-G von St. Anton mit Tamara Tippler als Fünfter und Bester das Podium verpasst, bekommen im zweiten Rennen am Sonntag (ab 11.15 Uhr im Sport24-Liveticker) aber die nächste Chance. Die Italienerin Federica Brignone siegte bei ihrem ersten Saisonerfolg mit 0,54 Sek. Vorsprung auf die Schweizerin Joana Hählen und 0,66 auf deren Landsfrau Lara Gut-Behrami. Acht ÖSV-Läuferinnen kamen in die Punkteränge.
Der tückisch gesetzte Kurs auf einer nach den Schneefällen und schwierigen Präparationsarbeiten nahezu perfekten Piste verlangte den Läuferinnen viel ab, wenige kamen fehlerfrei ins Ziel. Auch Cornelia Hütter (9./+1,07) und Mirjam Puchner (11./+1,32) verpassten so bessere Ränge. In den Top 30 landeten auch Stephanie Venier (19./+1,72), Nicole Schmidhofer (21./+1,78), Ramona Siebenhofer (22./+2,03), Ricarda Haaser (24./+2,21) und Nadine Fest (27./+2,60). Christina Ager wurde 32., Nina Ortlieb (Torfehler) schied wie u.a. die Italienerin Sofia Goggia aus, die bei ihrem Sturz unverletzt blieb.
Für Brignone war es der 21. Weltcupsieg ihrer Karriere, der sechste in Österreich. In den vier Riesentorläufen davor am Semmering und in Kranjska Gora war sie viermal Top Fünf, der Formanstieg Richtung Weltmeisterschaften passt. "Ich bin zufrieden und stolz, was ich heute gemacht habe", sagte Brignone, die sich ihr Selbstvertrauen auf den Speed-Skiern über die starken Leistungen im Riesentorlauf geholt hatte. "Nun weiß ich wieder, was ich tun muss. Ich kann jede einzeln Kurve pushen, vom Eisfall bis ins Ziel. Ich hatte keine Angst vor der Strecke oder den Kurven."
Hütter im Startnummern-Pech
Für Tippler war es die mit Abstand beste Saisonleistung, über einen 13. Rang in der zweiten St. Moritz-Abfahrt war sie zuvor nicht hinausgekommen. "Man muss das Ergebnis schon einmal annehmen. Natürlich wäre ein Podest schön gewesen, das war auch ein Ziel. Ich habe gewusst, ich bin besser drauf, wir haben gut trainiert. Ich habe mir ein gutes Selbstvertrauen holen können im Training", sagte die 31-Jährige. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Morgen gibt es die nächste Chance."
Hütter hatte das Los mit der Startnummer eins, die im Super-G selten ein Vorteil ist. "Ich habe mich oben einmal nicht eingefädelt, dann bist ein bissel hinten nach", erklärte die Steirerin. "Dass der Zielhang da schwierig ist, wissen wir alle. Mich hat es beim Eisfall schon gefuchst, es war kein fehlerfreier Lauf, aber es ist eine Okay-Leistung gewesen, glaube ich." Dass man die Piste so hingebracht habe, sei ein Wahnsinn, bei der Besichtigung hätten alle einen Grinser draufgehabt.
Dritter Ausfall für Ortlieb
Puchner, der die Karl-Schranz-Strecke nicht unbedingt liegt, brachte es auf den Punkt: "Oben war es okay, unten nicht. Das müssen wir morgen besser machen." Skifahrerisch wieder besser unterwegs war Venier, ehe auch sie einen Fehler beim "Eck" fünf Tore vor dem Ziel machte. "Lieber bis dahin schnell als langsam", kommentierte sie ihre Fahrt. "Ich weiß, dass das Skifahren wieder passen würde, das gibt mir extrem viel Selbstvertrauen. Das Monat haben wir jetzt wirklich gut zum Trainieren genützt, das habe ich auch gebraucht. Und daheim zu fahren vor so vielen Leuten beflügelt nochmals extra."
Bitter endete das Rennen für Ortlieb, sie passierte nur fünf Tore regelkonform. Es war ihr dritter Ausfall im dritten Super-G in diesem Winter, wohingegen es in der Abfahrt sehr gut läuft. "Ein großes Fragezeichen, es ist mir nicht ganz klar, warum schon wieder etwas passiert ist. Es tut sehr weh, gerade bei dem Publikum", sagte die Vorarlbergerin, die damit in ihrem dritten Weltcuprennen am Arlberg zum dritten Mal ausfiel. "Ich kann es nur morgen nochmals aufs Neue probieren, vielleicht die eine oder andere Stelle bissl runder fahren, nicht ganz am Limit von der Linie. Eine Zielankunft wäre sehr wichtig, auch für meinen Kopf."