Entscheidung im letzten Rennen

ÖSV-Rennsportleiter Pfeifer hat WM-Team fast komplettiert

19.01.2023

Marko Pfeifer hat seine Mannschaft für die Alpinski-Weltmeisterschaften in Courchevel/Meribel schon weitgehend im Kopf, trotzdem gilt es auch das letzte Weltcuprennen davor noch abzuwarten.

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24 Stunden nach dem Männer-Slalom am 4. Februar in Chamonix muss das ÖSV-Team nominiert werden, bereits am 6. findet die Kombination der Frauen statt, am 7. jene der Männer. Das Maximalkontingent beträgt 24, Pfeifer möchte das Optimum von 14 rausschlagen.

Eine strenge Selektion werde nicht nötig sein, im Gegenteil dürften auch Junge zum Zug kommen, ließ Männer-Rennsportleiter Pfeifer durchklingen. "Wir werden alle Quotenplätze erfüllen, wir haben einige, die in zwei, drei Disziplinen antreten werden und nicht viele, die nur in einer fahren." In der Abfahrt seien Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger und Otmar Striedinger naheliegend, ins Rennen gekommen sei die "Aktie Schwarz".

Schwarz in allen Bewerben dabei?

Der Kärntner könnte zum Vielstarter werden, in Slalom und Riesentorlauf sowie in der Kombination als Titelverteidiger ist er gesetzt, dazu kommt ziemlich sicher der Super-G. "Warum nicht?", sagte Pfeifer auf die Frage, ob auch die Abfahrt ein Thema sei. "Marco juckt es. Wir haben entschieden, hier auf der Streif nicht zu fahren, um dann eventuell dort diese Körner zu haben." Freilich werde man die Abfahrtstrainings in Courchevel abwarten, Schwarz müsse "richtig gute Chancen" haben. Auch gelte es zu bewerten, wie viel Kraft es in Hinblick auf Riesentorlauf und Slalom kosten werde.

Schwarz hat bis zur WM noch ein intensives Programm vor sich, am Sonntag wartet der Slalom auf den Ganslernhang in Kitzbühel, am Dienstag und Mittwoch unter Flutlicht der Slalom und Riesentorlauf in Schladming. Am 28. und 29. Jänner folgen zwei Super-G in Cortina d'Ampezzo, an denen von den Technikern auch Johannes Strolz teilnehmen wird. Der Vorarlberger ist Olympiasieger in der Kombination und stellt sich damit auf das WM-Rennen ein, das ebenfalls mit Super-G gefahren wird.

Mit Schwarz und Strolz habe man in der Kombination Medaillenkandidaten, zählte Pfeifer auf, dazu kommen Kriechmayr und Raphael Haaser sowie wegen des dann folgenden Spezial-Super-G noch ein Speedpilot. "Ich glaube, dass die Kombi ein spannendes Rennen wird, da rittern sicher acht, neun Leute um die Medaillen", meinte Österreichs Männer-Chef und zählte auch die Norweger Lucas Braathen und Atle Lie McGrath auf, die wie Schwarz auch den Speedbereich ins Auge gefasst haben.

Heißer Kampf um Slalom-Startplätze

Im Slalom sind derzeit nur Manuel Feller und Schwarz fix gesetzt. Vize-Olympiasieger Strolz, Vize-Weltmeister Adrian Pertl, Fabio Gstrein und Michael Matt kämpfen in den kommenden Rennen um zwei Startplätze. "Im Slalom wird es in Chamonix sicher ein bissl einen Showdown geben, wie vor den letzten Big Events. Momentan hebt sich keiner richtig ab, da kann sich noch viel tun", sagte Pfeifer.

Pertl und Gstrein werden es aber ziemlich sicher ins WM-Aufgebot schaffen, sie sind wie Stefan Brennsteiner für den Parallelbewerb vorgesehen. Vervollständigt werden könnte das Quartett von Strolz oder Haaser. Im Riesentorlauf gibt es neben Feller und Schwarz mit Brennsteiner, Haaser und Patrick Feurstein drei Kandidaten. Vielleicht weckt ein starkes Abschneiden auf der Planai am Mittwoch aber auch noch die Ambitionen von Kriechmayr.

Ins Stein gemeißelt ist freilich noch lange nichts. Pfeifer ist nicht abgeneigt, bei der WM mit bis zu sieben Athleten in die Abfahrtstrainings zu gehen. Dank Cortina-Doppelweltmeister Kriechmayr hat er jeweils fünf Startplätze zur Verfügung, womit vorstellbar ist, dass neben dem im Super-G als Neunter einmal in die Top Ten gefahrenen Stefan Babinsky auch ein - am ehesten - Julian Schütter, Andreas Ploier oder Stefan Rieser mit nach Frankreich genommen wird.

Für Pfeifer sind seine Athleten derzeit in einer leichteren Position. "Wir sind jetzt Jäger. Wir kommen nirgends hin als Topfavorit, als Seriensieger. Wir wissen aber um unsere Stärken." Er hofft auf einen guten Start, einen Flow, wie das bei den letzten Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen der Fall gewesen sei. "Dann sind wir guter Dinge, dass wir gut abschneiden."

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