Kristoffersen und Braathen im Slalom Favoriten

ÖSV-Stars gehen am Ganslern auf Elch-Jagd

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2020 ist Manuel Feller zum letzten Mal einen Slalom auf dem Ganslernhang gefahren.

Am Sonntag (ab 10.30 und 13.30 im Sport24-Liveticker) will der Tiroler nicht nur am Start stehen, sondern auch um den Sieg mitkämpfen. Es ist der drittletzte Torlauf vor der WM, jedes Rennen entscheidet nun auch über die Aufstellung. Derzeit sind nur Feller und Marco Schwarz fix, der Olympiazweite Johannes Strolz, Vizeweltmeister Adrian Pertl, Michael Matt und Fabio Gstrein sind die weiteren Quartett-Anwärter.

Von bisher fünf Saisontorläufen haben die Norweger Henrik Kristoffersen (Garmisch, Wengen) und Lucas Braathen (Val d'Isere, Adelboden) jeweils zwei gewonnen, einmal schlug der Schweizer Daniel Yule (Madonna di Campiglio) zu. Feller war als einziger ÖSV-Podestplatzfahrer zweimal Zweiter, dazu kamen ein fünfter und ein siebenter Rang sowie der laut ihm "Quoten-Einfädler" in Wengen. Viermal in den Top Ten, davon zweimal Sechster, war Schwarz.

"Vor zwei Jahren waren wir alle nicht hier, das hatte aber auch was Positives, weil ich dann in Flachau meinen ersten Weltcupsieg eingefahren habe. Letztes Jahr habe ich leider coronabedingt auf der Couch verbracht. Umso größer ist jetzt die Vorfreude und die Motivation", sagte Feller. Übermotivation gelte es zu vermeiden, sondern sich auf das Skifahren zu konzentrieren. "Wenn ich das, was ich momentan kann, auf den Schnee bringe, wird das ein Ergebnis, mit dem wir zufrieden sein können. Ich bin topfit. Der Fokus liegt immer auf dem nächsten Tor."

Ausgeruhter Schwarz greift in Kitz wieder an

Kitzbühel zu gewinnen sei in gewisser Hinsicht schon sein Karriereziel, bestätigte Feller. "Aber das macht es umso schwieriger. Wenn man etwas unbedingt will." Man müsse wissen, was man kann und wissen, was man macht. "Ich kann nicht am Start stehen und sagen, ich möchte das heute gewinnen. Sondern ich weiß, dass ich das mit dem, was ich kann, gewinnen werde oder gewinne kann. So gehe ich in das Rennen rein." Auch wenn es derzeit eng zugehe und circa fünfzehn Leute gewinnen könnten. "Und das Rennen will auch jeder gewinnen. Das macht es umso schwieriger. Ich möchte so eine Gams gewinnen."

Als seinen "Lieblingshang" bezeichnete Schwarz den Ganslern. Nach dem bravourösen sechten Rang bei seinem Abfahrtsdebüt im Weltcup in Wengen und den dort siebenten Slalom-Platz bei schwierigen Verhältnissen benötigte der Kärntner "zwei Tage zum Runterkommen", ehe er die Vorbereitung auf Kitzbühel wieder aufnahm. Viel Training sei ob des dichten Jänner-Programms nicht möglich. "Wenn, dann versuche ich, es kurz und knackig zu halten und dass ich die Fahrten, die ich mache, konzentriert mache und nicht unnötig viel Energie verbrauche."

Strolz hat wieder Hoffnung

Den vorerst letzten Weltcup-Podestplatz fuhr Schwarz im Weltcup am 30. Jänner 2021 als Dritter im Chamonix-Slalom ein, den letzten Sieg feierte er paar Tage davor beim Nightrace in Schladming. In Kitzbühel war er 2020 Zweiter und im Vorjahr Zwölfter. Da setzen sich hinter Sieger Dave Ryding (GBR), Braathen und Kristoffersen als Vierter Michael Matt und als Fünfter Johannes Strolz aus Österreich in Szene. Matt gelang als 15. in Wengen das beste Saisonergebnis, Strolz erreichte als Zwölfter die überhaupt erste Zielankunft im WM-Winter.

"Ich bin froh, dass ich in Wengen zwei stabile Läufe und meine ersten Punkte gemacht habe", sagte Kombi-Olympiasieger Strolz. Die Ausfallserie sei schon eine Herausforderung. "Ich will nicht irgendwie den lässigen Hund spielen und sagen, das war alles kein Problem. Man überlegt dann schon, weil wenn man im Training gesehen hat, dass die Stabilität da war, aber im Wettkampf viele Ausfälle passieren. Man muss es dann selber umsetzen, das ist die große Kunst."

Es sei nicht so einfach gewesen, das Mittelmaß zu finden und sich auch zu trauen, eben nicht voll ans Limit zu gehen. "Wenn es von der Kurssetzung her nicht irgendwas Spezielles ist und Piste sehr gut ist, denke ich, dass man mehr Risiko gehen kann. Aber ich denke, dass die Stabilität noch im Vordergrund steht, weil der Grundspeed recht gut ist." Die Stabilität hole er sich übers Training, aber die Leichtigkeit bekomme er nur durch den Wettkampf. Er möchte ganz vorne mitfahren in Kitzbühel, backe aufgrund des Saisonstarts aber mal kleinere Brötchen. "Ich bringe nicht den größten Rucksack an Leichtigkeit mit. Ich werde aber alles reinhauen, was ich habe und versuchen, die Balance zu finden."

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