Nach dem durchwachsenen Auftakt in Europa startet der Ski-Weltcup in Nordamerika richtig durch. Zur besten TV-Sendezeit hoffen wir auf den ersten rot-weiß-roten Sieg.
Auch wenn sich Technik-Spezialist Manuel Feller über den aufwändigen Übersee-Flug für nur ein Rennen (Riesentorlauf in Beaver Creek am 8. Dezember) beklagt: Immerhin bleibt unseren Herren ein Wochenende zum Durchschnaufen.
Damen stehen am Herren-freien Weekend im Fokus
Samstag und Sonntag stehen die Damen im Fokus - allen voran US-Rekordlady Mikaela Shiffrin, die bei ihren Heimrennen in Killington (US-Bundesstaat Vermont) nach bislang 99 Weltcup-Siegen zwei Chancen auf den 100er hat. Dass sich die 29-jährige US-Rennläuferin dagegen wehrt, von einer "gmahten Wiesen" zu sprechen ("Es sieht von außen viel leichter aus, als es ist"), liegt vielleicht daran, dass das Technik-Doppel an der US-Ostküste mit dem Riesentorlauf beginnt. Den hat auch die beste Rennläuferin aller Zeiten ausgerechnet in Killington noch nie gewonnen. Deswegen traut ÖSV-Damenchef Roland Assinger der Sölden-Dritten Julia Scheib durchaus zu, am Samstag vor Shiffrin zu landen, "aber Favoritin ist Federica Brignone".
Am Slalom-Sonntag ist alles angerichtet für Shiffrin-Party
Spätestens im Slalom am Sonntag (jew. 16/19 Uhr/ORF1 live) ist angerichtet für die große Shiffrin-Party. Von 7 bisher in Killington ausgetragenen Weltcup-Slaloms gewann Shiffrin sechs ...
Für die Spezialistinnen geht's nach diesem einen Übersee-Slalom zurück nach Europa. Die Allrounder sollten nach Kanada fliegen.
7./8. Dezember: Zittern um Damen-RTL-Doppel in Kanada
In Mount Tremblant stehen zwei Riesentorlauf-Konkurrenzen am Programm. Allerdings musste die beliebte Skistation im Einzugsgebiet der Millionenstadt Montreal das Winter-Opening verschieben und bei der FIS-Schneekontrolle "nachsitzen".
Schneemassen vor Herren-Speedauftakt in Beaver Creek
Ganz anders sieht es in Colorado aus, wo sich unsere Speed-Spezialisten auf den Abfahrts-Auftakt vorbereiten: Nach heftigen Schneefällen in den vergangenen Tagen ging im US Speed Center von Copper Mountain kurz überhaupt nichts.
Bis zum Triple in Beaver Creek nächste Woche (innerhalb von drei Tagen (Abfahrt, Super-G & RTL) sollte alles bereit sein. Die erste Abfahrt der Saison ist für Freitag, 6. Dezember, 19 Uhr unserer Zeit angesetzt. Knapp 24 Stunden später (wegen der Damen-RTL-Entscheidung in Kanada sind die Speed-Herren schon um 18.30 Uhr dran) steigt der Super-G auf der berühmten Raubvögel-Strecke (auf der Legende Hermann Maier inklusive WM 8 Mal zugeschlagen hat).
Der ORF hofft, dass auch ohne Herminator zum zweiten Mal seit dem Hirscher-Comeback in Sölden die Millionen-Zuschauermarke geknackt wird. Der erste rot-weiß-rote Abfahrtssieg seit Michael Walchhofer 2007 würde das Skifieber hierzulande zusätzlich verstärken. Infrage dafür kommt wohl nur Vincent Kriechmayr, der bereits 2017 in Beaver Ceek den Super-G gewann.
Hirscher hätte Rekord-Einschaltquoten zur Primetime garantiert
Bitter aus ORF-Sicht ist allerdings, dass Hirscher nach seinem durchwachsenen Comeback auf den Primetime-Riesentorlauf am Sonntag (Entscheidung ab 20 Uhr) verzichten will. Aber wer weiß: Vielleicht überlegt sich's der Neo-Niederländer noch und gibt sich den RTL in Beaver Creek ja doch. Immerhin hat es der Rekord-Weltcupsieger bei seinen letzten neun RTL-Auftritten auf der "Birds of Prey" ebenso oft aufs Podest geschafft, und drei Mal (2011, 2015 & 2016) hatte er beim Heimflug die Sieger-Trophäe mit den symbolischen Raubvögeln im Gepäck.