Das ist ein Paukenschlag: Renate Götschl (45) kandidiert als ÖSV-Präsidentin.
Nach 31 Jahren an der Spitze wird Peter Schröcksnadel (79) am dritten Juni-Wochenende als ÖSV-Boss abdanken. Die Suche nach einem Nachfolger wird jetzt immer mehr zum Thriller. Denn am Sonntag folgte der Ski-Hammer: Renate Götschl stellt sich als Kandidatin für die Schröcksi-Nachfolge zur Verfügung.
Zuletzt galt der frühere Abfahrts-Weltmeister Michael Walchhofer (er ist bereits ÖSV-Vize-Präsident) als einziger Kandidat um das höchste Amt im heimischen Skiverband, nachdem Hahnenkamm-Chef Michael Huber seine Kandidatur zurückgezogen hatte. Götschl selbst sehe ihre ihr Antreten „nicht als Gegenkandidatur, sondern als gesunden demokratischen Wettbewerb“.
Insider: Schröcksnadel wünscht sich Speed-Queen
Ihr Vorhaben bestätigte die ehemalige Skirennläuferin in einer Aussendung: „Ich habe mir das lange und reiflich überlegt und traue mir das zu“, sagt die Steirerin. Götschl habe ihr Vorhaben sowohl Schröcksnadel als auch dem Steirischen Skiverband, wo sie seit drei Jahren Vizepräsidentin ist, mitgeteilt. „Ich hoffe auf deren Unterstützung“, erklärt die Speed-Queen. Sie soll – so Insider – die Wunschbesetzung des scheidenden Präsidenten Schröcksnadel sein.
Götschl wäre erste Frau an der Spitze des ÖSV
Schröcksnadel selbst meinte gegenüber ÖSTERREICH: „Mit Renate würde eine neue Ära beginnen. Eine Frau an der Spitze finde ich sehr gut, das ist auch ein Zeichen, dass der ÖSV moderner wird.“ Götschl wäre die erste Frau an der Spitze des Skiverbands. Ihr liegt „besonders die Förderung und die Nachwuchsarbeit der Kinder und Jugendlichen am Herzen“. Hier wolle sie im Falle einer erfolgreichen Wahl „neue Akzente setzen“. Ebenfalls wichtig sind ihr „die Gleichstellung der Sportlerinnen, auch was Budgetaufteilung und Preisgelder betrifft“.
Im letzten Sommer lehnte Götschl Kandidatur noch ab
Götschl war von 1993 bis 2009 im Weltcup aktiv, feierte 46 Weltcupsiege, holte drei WM-Titel, zwei Olympiamedaillen und siegte in der Saison 1999/2000 im Gesamtweltcup. Für das Amt als ÖSV-Präsidentin wollte sie Schröcksnadel schon im letzten Sommer begeistern. Damals habe sie jedoch „wegen ihrer Familie und den Kindern abgesagt“, verrät der Tiroler. Nun hoffe er darauf, dass es zu keiner Kampfabstimmung kommen wird, sich die Vertreter der Bundesländer vorab einig werden können.