Markus Dürager erlitt bei Horror-Crash mehrere Brüche. ÖSV kritisierte den Abtransport.
Die erste Herren-Abfahrt der Saison am Samstag in Lake Louise war von einem schweren Sturz überschattet. Der Österreicher Markus Dürager landete im Netz, das Rennen musste 30 Minuten unterbrochen werden. Für viel Ärger im ÖSV-Lager sorgte aber der umständliche Abtransport des 25-jährigen Salzburgers. Dürager wurde mit dem Helikopter vom Berg geborgen, wurde dann mit der Rettung ins Krankenhaus von Banff gebracht.
Und dann weiter in die Klinik nach Calgary. Das Prozedere dauerte rund fünf Stunden.
ÖSV-Trainer beschwert sich über Odyssee
Das brachte ÖSV-Coach Florian Winkler auf die Palme: „Es kann nicht sein, dass der Bursche mit einem offenbar doch recht komplizierten Unterschenkelbruch stundenlang herum-gefahren wird.“ Winkler erklärt: „Das ist so, wie wenn man bei uns daheim einen gestürzten Läufer von Seefeld nach Innsbruck und von dort nach Salzburg bringt, statt ihn direkt in die Klinik zu fliegen.“
Die OP ist ohne Komplikationen verlaufen. Dürager erlitt einen Schien- und Wadenbeinbruch und einen Bruch des Handgelenks. Der Rücktransport nach Österreich war geplant.
Erinnerungen an Lanzinger-Crash
ÖSV-Coach Flo Winkler war mit dem Abtransport des schwer verletzten Markus Dürager gar nicht zufrieden. Er fühlte sich sogar an den Horrorsturz von Matthias Lanzinger 2008 erinnert. Auch damals in Kvitfjell (NOR) dauerte der Abtransport viel zu lange. Lanzinger musste sogar das Bein amputiert werden. Die Probleme in Kanada sind aber nicht neu. 2009 etwa gab es ähnliche Probleme bei Thomas Lanning und John Kucera. Winkler: „Ich verstehe nicht, warum man nicht endlich reagiert.“ ÖSV-Arzt Artur Trost findet gegenüber ÖSTERREICH noch deutlichere Worte: „Man hat aus dem Fall Lanzinger zu wenig gelernt. Die Zustände in Lake Louise sind katastrophal.“