Verwirrspiel um Maze-Rücktritt geht weiter.
Skirennläuferin Tina Maze hat das Verwirrspiel um ihr mögliches Karriere-Ende auch vor ihrem vermeintlich letzten großen Auftritt am Samstag beim Riesentorlauf in Maribor fortgesetzt. Die Slowenin deutete am Rande der 50-Jahre-Weltcup-Feier in Zagreb an, sich nun fit genug zu fühlen, womöglich doch bis Olympia 2018 weitermachen zu können.
Die 33-Jährige hatte nach einer einjährigen Auszeit vor drei Monaten beim Saisonstart in Sölden einen langatmigen Presseempfang gegeben und dabei über ihre mögliche sportliche Zukunft gesprochen. Dies hatten viele Medien als Rücktrittserklärung auslegten, obwohl die Rennläuferin selbst in Tirol dieses Wort nie in den Mund genommen hatte.
Rücktritt vom Rücktritt?
Auch slowenischen Medien gegenüber hatte Maze aber damals wie heute versichert, dass ihr Auftritt diesen Samstag beim Heim-Riesentorlauf in Maribor ihr letzter sein werde. Auch auf der Website des Internationalen Skiverbandes (FIS) wird Mazes bevorstehender Rücktritt breitflächig kommentiert.
In Zagreb deutete Maze gegenüber der AP aber an, dass eine Fortsetzung ihrer Karriere vorstellbar wäre. Meinungsänderungen seien "menschlich", so Maze. Das Ganze hänge jedoch nicht alleine von ihr ab, betonte die Rennläuferin, während sie gleichzeitig gegenüber der APA versicherte, beim Start in Maribor noch einmal die Weltcup-Atmosphäre voll genießen zu wollen.
Letzter Auftritt?
Dieses Antreten muss Maze in einem neutralen Renndress sowie einer Startnummer jenseits der 30 bestreiten. Ihr Coach und Lebensgefährte Andrea Massi hatte für den vermeintlich letzten großen Auftritt umgerechnet rund 90.000 Euro von den sechs großen Verbandssponsoren gefordert, war damit aber abgeblitzt. Zudem hatte Maze freiwillig eine ganze Saison pausiert und deshalb keinen Verletztenstatus erhalten.
In Sölden hatte Maze auch erklärt, keinen halb warmen Abschied feiern, sondern in Maribor um einen Spitzenplatz kämpfen zu wollen. Das ist wegen ihres Trainingsrückstandes mittlerweile aber offenbar kein Thema mehr. In Zagreb fuhr sie mit einer Helmkamera den kräfteraubenden Herrenslalom. "Wer das schafft, ist fit für Maribor", scherzte sie danach.
Klementina "Tina" Maze ist eine der erfolgreichsten Skirennläuferinnen der Geschichte. Ihre großen Erfolge feierte sie aber erst, nachdem sie sich nach einem Dauerclinch vom Verband losgesagt hatte und mit dem "Team to Amaze" durchgestartet war.
Punkterekord 2013
Gecoacht von Massi gewann Maze 26 Weltcuprennen und 13 Medaillen, davon zwei Olympia- und vier WM-Goldene. 2013 holte sie sich dank einer Rekord-Saison mit 24 Podestplätzen (11 Siege) die Weltcup-Gesamtwertung mit der absoluten Rekord-Punkteanzahl (Damen und Herren) von 2.414 Punkten.
Maze soll am Samstag ohne Sponsoren am Anzug, dafür aber angeblich mit dem Sinatra-Slogan, "I did it my way" auf dem Rennanzug antreten. Auch eine Farewell-Party steht am Abend auf dem Programm. Sie werde einfach starten, aber nicht mehr über ihre sportliche Zukunft sprechen, richtete sie auf Anfrage am Freitag einer slowenischen Radiostation aus.
Tina Maze ist stets ihren eigenen Weg gegangen. "Mein Weg ist meine Entscheidung" war auch der Titel des bisher erfolgreichsten Hits der singenden Slowenin gewesen, die 1999 in Maribor als 15-Jährige im Weltcup debütiert hat.
Den Weg ins Leben danach hat Maze schon vor längerem begonnen. Denn seit dem kräfteraubenden und gegen Anna Veith (Fenninger) verlorenen Finale im März 2015 hatte sie kein Weltcup-Rennen mehr bestritten. Dafür ist vor wenigen Tagen ihr Kinderbuch erschienen mit dem Titel, "Wie TINA bärenstark wurde." Das Buch trägt autobiografische Elemente aus der Kindheit Mazes und verrät jungen Lesern, wie man seine Träume verwirklichen kann.