Schweizer Ski-Party in Adelboden: Marco Odermatt triumphierte beim RTL-Klassiker zum vierten Mal in Folge. Auf Platz 2: Landsmann Loic Meillard (+0,20). Dritter wurde Luca de Aliprandini (ITA). Bester Österreicher: Marco Schwarz als Neunter (+2,13), Manuel Feller wurde 15. (+2,94).
Nach Platz 3 im 1. Durchgang löste Odermatt mit einem Fabellauf ein Beben am Chuenisbärgli aus. Henrik Kristoffersen, Zweiter nach dem 1. Lauf, flog raus. Halbzeit-Leader Loic Meillard verpasste die Bestzeit um 2 Zehntel. Odermatt riss beide Hände in die Höhe. Was für ein Coup: Vierter Adelboden-Sieg in Folge, mit seinem 42. Weltcupsieg (5. in dieser Saison) baute der Schweizer seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus.
"Sehr schwierig, sehr knapp", keuchte Odermatt, während er von Tausenden Fans gefeiert wurde. "Es ist unglaublich, das coolste Rennen überhaupt! Da macht es Spaß, Ski zu fahren - und wenn man gewinnt ist das ganz speziell." Es war der vierte Doppelsieg der Schweizer Männer in dieser Saison. Mit Thomas Tumler, der Vierter wurde, und dem Siebenten Luca Aerni kamen noch zwei weitere Eidgenossen in die Top zehn.
Schwarz mit bestem Saison-Ergebnis
Schwarz (9.) hatte in beiden Durchgängen vor allem im oberen Teil Zeit verloren, ihm gelang aber sein bestes Ergebnis seit dem Comeback nach Knie- und Rücken-OP. Es gehe, so der Kärntner, "Schritt in die richtige Richtung". Allerdings fehle ihm noch die Bereitschaft zum letzten Risiko: "Wenn man so am Limit fährt wie Luca de Aliprandini, kann man da sauber Zeit aufholen. Ich habe im letzten Übergang vielleicht ein bisschen rausgenommen." Unterm Strich könne er vom Adelboden-Wochenende einiges Positives mitnehmen.
Auch Manuel Feller und Lukas Feurstein verbesserten sich im zweiten, von ÖSV-Gruppencoach Martin Kroisleitner gesetzten Durchgang. Für Feller ging es von Platz 24 auf 15 nach vorne, Feurstein wurde im ersten Rennen nach seiner Handoperation 17. Patrick Feurstein belegte den 21. Platz, Noel Zwischenbrugger war am Ende 22.
Brennsteiner nach fünf Toren out
Stefan Brennsteiner war im ersten Durchgang schon beim fünften Tor über den Innenski weggerutscht und ausgeschieden. "Das darf leider nicht passieren", gab der Salzburger zu. "Drittes, viertes Tor waren noch halbwegs okay, nachher hatte ich einen leichten Schlag am Ski." Entsprechend groß die Enttäuschung: "Ich schaffe es, dass ich nur vier Tore fahre, das ist schon bitter." Lucas Pinheiro Braathen war wenig später ein weiterer prominenter Ausfall, im zweiten Durchgang verabschiedeten sich neben Kristoffersen, Atle Lie McGrath und Alexander Steen Olsen unfreiwillig.