Schwarz schafft Ski-Sensation, Hirscher ausgefallen
01.01.2019
Kärntner gewann City Event in Oslo - Hirscher, Matt im Viertelfinale ausgeschieden.
Der alpine Skizirkus hat seit dem Neujahrstag einen Sieger mehr, der Kärntner Marco Schwarz holte sich seinen Premierenerfolg im Osloer City Event. Nach Rang zwei zuletzt im Spezialslalom von Madonna di Campiglio stand der 23-Jährige zum zweiten Mal en suite auf dem Podest, sowie zum insgesamt vierten Mal in seiner Karriere. Das Damen-Rennen ging an die Slowakin Petra Vlhova.
Schwarz setzte sich im Finale des Parallel-Rennens gegen den Briten Dave Ryding durch, Dritter wurde nur acht Tage nach seiner Daumenoperation der Schweizer Ramon Zenhäuser mit einem Erfolg über den Schweden Andre Myhrer. Nach Viertelfinalniederlagen landeten am Holmenkollen Michael Matt an der sechsten und Marcel Hirscher an der siebenten Stelle.
6. Weltcupsieg für Shiffrin
Vlhova besiegte im Großen Finale die souverän im Gesamtweltcup führende US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin, für sie war es ihr sechster Weltcupsieg, der zweite in diesem Winter nach dem Riesentorlauf am Semmering. Die Österreicherinnen Katharina Liensberger, Katharina Truppe und Bernadette Schild waren im Achtelfinale gescheitert.
"Nachdem ich den ersten Heat überstanden hatte, wusste ich, ich komme immer besser rein, das hat sehr gut gepasst", meinte Schwarz, der sich auf dem Weg ins Finale gegen den Franzosen Alexis Pinturault, den Schweden Mattias Hargin und den Schweizer Ramon Zenhäusern durchgesetzt hatte. "Es ist ein sehr spezieller Event mit dem Cross Blocking und ganz was anderes als Slalomfahren. Ich bin sehr happy, dass ich jetzt ganz oben stehe." Man brauche für dieses Format das nötige Glück, heute habe er es auf seiner Seite gehabt. Und das Training auf der Reiteralm habe gut funktioniert.
Der Start ins Jahr 2019 hätte nicht besser laufen können. "Mit meinem ersten Sieg ins Neue Jahr zu starten, das tut sehr gut. Ich bin megahappy über den ersten Sieg. Ich habe es in Madonna schon sehr gut gemacht, bin in Levi und Saalbach auch sehr gut Ski gefahren." Als Einstimmung hatte er sich am Silvesterabend noch das Feuerwerk über Oslo angesehen. "Das war richtig cool, wie es da rund gegangen ist. Dann bin ich gleich ins Bett und es schaut so als, als ob ich gut ausgeschlafen war." Jetzt heiße es weiterarbeiten, denn die Konkurrenz schlafe nicht.
Hirscher fädelte ein
Hirscher besiegte zum Auftakt Landsmann Christian Hirschbühl, musste sich im Viertelfinale nach Einfädler aber Ryding geschlagen geben. Da der Ski-Weltverband (FIS) eine neue Regel zur Anwendung bringt, bedeutet eine Viertelfinalniederlage nicht mehr den fünften Rang, gereiht wird nach Zeiten. Und da war Michael Matt schneller, der unmittelbar vor Hirscher landete. Der Olympiadritte Matt patzte nach einem Auftaktsieg über den Schweizer Luca Aerni nach deutlicher Führung gegen Myhrer.
"Ich habe den Start im ersten Run gegen die Wand gefahren und im zweiten dann zu viel riskiert", sagte Hirscher, der allerdings mit seinen Fahrten zufrieden war. Weil die Flaggen etwas tiefer gesetzt waren, sei es mit dem Cross-Blocking auch besser gegangen. Im Gesamtweltcup baute Hirscher seine Führung aus, da seine - vor Oslo - ersten fünf Verfolger nicht am Start waren und der Norweger Henrik Kristoffersen in der Auftaktrunde ausschied. "Aber ich denke, es war besser als voriges Jahr", sah auch Kristoffersen einen Fortschritt. Er war in den jüngsten vier City Events viermal Neunter und am Dienstag Elfter. Wie Hirschbühl scheiterte auch Manuel Feller an seiner Auftakthürde, die Ryding hieß.
Bereits in der ersten Runde Endstation war bei den Damen für Truppe gegen die Kanadierin Erin Mielzynski, für Schild gegen die Deutsche Christina Geiger und für Liensberger mit nur 0,01 Sekunden gegen die Italienerin Irene Curtoni. "Der Start ist jedes Mal wieder echt eine Katastrophe. Es ist ein schwieriger Bewerb für mich, das war er immer", sagte Schild. Truppe wartet immer noch auf einen Aufstieg in einem City Event. "So knapp war ich aber noch nie dran", meinte die Kärntnerin zum Rückstand von 0,07 Sekunden. Liensberger erklärte, sich nicht genug zugetraut zu haben, würde jedoch wichtige Erfahrung mitnehmen.