Skirennläufer Marco Odermatt wir auf ein Antreten am Samstag in der zweiten Abfahrt auf der Kitzbühler Streif verzichten.Auch Super-Elch Alexander Aamodt Kilde konnte einen Sturz nur knapp verhindern.
Die Topfavoriten Marco Odermatt und Aleksander Aamodt Kilde haben am Freitag mit Glück und Bravour ihren Abwurf von der Kitzbühler Streif verhindert. Aussichtslos auf Topplätze kamen beide nach der Weltcup-Abfahrt zunächst scheinbar unverletzt ins Ziel. Während der Norweger Kilde wenig später "passt alles" vermeldete, klagte der Weltcupgesamtführende aus der Schweiz über Knieschmerzen. Nach einer Untersuchung gab es Entwarnung, die zweite Abfahrt am Samstag lässt er aber aus.
Odermatt hatte eine Bodenwelle übersehen, sich aber spektakulär gerettet. Wie Swiss Ski am Freitagnachmittag bekanntgab, erlitt er dabei "einen Schlag im linken Knie", weitere Untersuchungen werden vorgenommen, da dem Vernehmen nach eine Meniskusverletzung nicht ausgeschlossen wurde.
Diesbezüglich konnte der Schweizer am Abend aufatmen. "Das Knie braucht nun eine kleine Pause und Marco wird Tag für Tag nehmen, um zu sehen, wann er wieder in das Renngeschehen einsteigen kann", hieß es in einer Verbandsausendung. "Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin. Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen", erklärte Odermatt, der sich als 54. klassierte und rasch aus dem Zielraum humpelte. Sein nächstes Rennen würde am Mittwoch mit dem Nacht-Riesentorlauf in Schladming warten.
Kilde mit viel Glück in der Traverse
Kilde, der sich bereits im Abschlusstraining die Hand angeschlagen und eine Fraktur zugezogen hatte, vermied am Beginn des Zielschusses ebenfalls nur knapp einen vermutlich schmerzhaften Sturz in den Zaun, wurde 16. Der Schnee sei gut gewesen, er schnell in die Traverse reingekommen. "Ich bin sehr weit gesprungen, wurde bei der Landung nach hinten gedrückt und hatte dann die Wahl: entweder aufgeben oder 100 Prozent Gas geben. Ich habe 100 Prozent Gas gegeben und dann war es in der Nähe von richtig scheiße", erzählte Kilde, der Zweite im Gesamtweltcup, im Zielraum.
Er stehe zum Glück mit einem intakten Körper im Ziel und bekomme am Samstag eine neue Möglichkeit. Dass er mit der ohnehin schon verletzten rechten Hand in den Schnee gegriffen hatte, verursachte keinen weiteren Schaden. "Das passt schon. Schmerzmittel und Adrenalin ist eine gute Kombi. Ich spüre es jetzt, aber morgen ist das okay." Nach den nun zwei Missgeschicken meinte er: "Jetzt bin ich fertig mit diesen Sachen, morgen will ich ein bisschen besser Skifahren und im Ziel mit einem guten Gefühl stehen."
Kilde kam im Laufe seiner Fahrt immer näher an den vor ihm gestarteten und späteren Sieger Vincent Kriechmayr heran. Das habe er gespürt. "Ich habe oben Fehler gemacht. Das war vielleicht der Grund, weshalb ich in der Traverse so viel Risiko genommen habe. Ich habe gedacht, jetzt muss ich Gas geben. Das war heute ein bisschen zu viel." Zu Odermatt meinte er: "Das war auch nahe am Sturz. Aber so ist es im Sport. Man sieht, dass die besten Skifahrer der Welt auch Fehler machen können." Zum Denken sei er in seiner brenzligen Situation nicht mehr gekommen, das sei der Instinkt gewesen, der ihm vor dem Netz gerettet habe.