Peter Schröcksnadel droht nun mit Klage wegen übler Nachrede.
Der Österreichische Skiverband hat zu den neuen Anschuldigungen von Nicola Werdenigg (ehemals Spieß) Stellung bezogen. Nach intensiven Recherchen über einen angeblichen sexuellen Übergriff im Jahr 2005 konnte der ÖSV dies nicht bestätigen. "Ich kenne einen Fall aus 2005, der sogar an die Mannschaftsführung herangetragen wurde." Werdenigg sprach dabei den "Damenchef und ein noch höherer Funktionär" an. Sportdirektor Hans Pum hat schriftlich bestätigt, dass ihm kein derartiger Vorfall bekannt ist.
ÖSTERREICH hat mit Herbert Mandl gesprochen. Er trainierte das Europacup-Team von 1986 bis 1992 und die Weltcup-Frauen von 2002 bis 2013: "Mir ist in der Zeit nie ein Fall von sexuellem Missbrauch zu Ohren gekommen", wies er die Vorwürfe auf das Schärfste zurück.
Gegenüber der Kleinen Zeitung fordert er Werdenigg auf, Namen zu nennen: "Sonst grenzt das an Verleumdung." Der ÖSV teilte ebenfalls mit: "Um den Fall untersuchen und klären zu können, haben wir sie ersucht, uns die Details dazu bekannt zu geben." Ob es dazu kommt, ist mehr als unklar.
Juristisches Nachspiel
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel legt gegenüber der Tiroler Tageszeitung nach. Sollten sich die Vorwürfe Werdeniggs nicht bestätigen, werde dies der ÖSV nicht auf sich sitzen lassen. Man werde ein juristisches Nachspiel wegen übler Nachrede in Betracht ziehen.
Unterdessen hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck ein Ermittlungsverfahren gegen "unbekannte Täter" eingeleitet. Dabei geht es insbesondere um den von Werdenigg geschilderten Vorfall aus dem Jahr 2005. Die älteren Fälle sind hingegen verjährt.