Trotz Verletzung in der Abfahrt auf Platz 2
Goggia-Drama in St. Moritz: Hand gebrochen
16.12.2022Die bereits dicke Krankenakte von Sofia Goggia ist um einen Eintrag reicher. Die italienische Draufgängerin erlitt in der ersten von zwei Weltcup-Abfahrten in St. Moritz Knochenbrüche an der linken Hand.
Goggia, die am Freitag Zweite hinter ihrer Landsfrau Elena Curtoni wurde, hatte es bereits nach ihrer Fahrt geahnt. "Ich habe mir die Hand gebrochen", sagte Goggia im Zielraum. Ihre Einschätzung war wenige Stunden später Gewissheit. Beim Touchieren einer Torflagge im oberen Streckenteil brach sich Goggia den zweiten und dritten Mittelhandknochen. Die zweifache Saisonsiegerin wurde Stunden später in einer Klinik in Mailand operiert. Trotzdem schloss sie einen Einsatz in der zweiten Abfahrt am Samstag nicht aus.
Ihr waghalsiger und damit so schneller Fahrstil brachte ihr neben Erfolgen schon oft auch Tränen ein. Vor neun Jahren bedeutete ein in einer Abfahrt in Lake Louise in Kanada erlittener Kreuzbandriss im linken Knie das vorzeitige Ende der Olympia-Saison. Fünf Jahre danach zog ein Bruch des rechten Knöchels einen verspäteten Einstieg in die Saison mit sich. Vor knapp drei Jahren bedeutete ein Armbruch, erlitten im Super-G in Garmisch-Partenkirchen, das vorzeitige Saisonende.
Ebenfalls in Garmisch-Partenkirchen verbaute sich Goggia Ende Jänner letzten Jahres die Teilnahme an der Heim-WM in Cortina d'Ampezzo. Bei der Fahrt vom Startbereich zurück ins Tal erlitt sie bei einem Sturz auf einer Touristenpiste eine Fraktur des Schienbeinkopfs im rechten Knie. Cortina d'Ampezzo war auch der Ort, in dem sich Goggia zum zuvor letzten Mal verletzt hatte. Im vergangenen Jänner waren eine Verstauchung des linken Knies, eine "kleine Fraktur" des Wadenbeins und eine muskuläre Sehnenverletzung die Folgen eines Sturzes im Super-G. Dank schneller Genesung konnte Goggia trotz des Malheurs bei den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen. Es wurde Silber in der Abfahrt.