Der ÖSV schließt die Saison zum vierten Mal in sechs Jahren ohne Weltcup-Kristallkugel ab. Für Katharina Liensberger war Platz fünf beim Slalom-Finale in Sun Valley zu wenig, um Shootingstar Zrinka Ljutic noch abzufangen. Bei den die Herren sorgte Fabio Gstrein für ein Happy-End.
Es ist amtlich: Die Slalom-Kristallkugel 2024/25 geht erstmals an Zrinka Ljutic! ÖSV-Hoffnung Katharina Liensberger kämpfte im abschließenden Rennen bis zum Schluss, doch am Ende reichte Platz fünf im Finale von Sun Valley nicht aus. In der Disziplinenwertung fehlten ihr 32 Punkte auf ihren zweiten Slalom-Coup. Am Ende hieß es: Rang drei statt Kristall.
Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin krönte sich dagegen einmal mehr zur Königin des Slaloms und feierte mit ihrem 101. Weltcupsieg einen würdigen Saisonabschluss. Dahinter reihten sich Lena Dürr (+1,13) und Andreja Slokar (+1,14).
»Ich werde an mir weiterarbeiten«
Vorwürfe muss sich Liensberger jedoch keine machen. Konstant war die Saison der 27-Jährigen allemal. Während die 21-jährige Kroatin dreimal gewann, ist "Liensi" weiter seit 2022 sieglos. Dennoch: In zehn Rennen schied sie nie aus und war nie schlechter als Neunte. Am Podest stand sie zweimal als Zweite und einmal als Dritte. Bei der WM gewann sie Slalom-Bronze.
"Ich habe es probiert heute. Es war einfach ein großer Druck da", sagte Liensberger. "Es ist mir nicht ganz aufgegangen. Nichtsdestotrotz war es über die ganze Saison gesehen eine gute, konstante Leistung mit einem guten Battle zum Schluss. Gratulation an Zrinka und an Mika alle, die noch einmal zeigen konnten, was sie drauf haben. Ich werde an mir weiterarbeiten." Ljutic atmete auf: "Ich war so nervös."
Herren mit Mini-Happy-End
Damit beendet der ÖSV die Saison zum vierten Mal in sechs Jahren ohne Weltcup-Kristallkugel. Denn bei den Herren gewann Henrik Kristoffersen zum insgesamt vierten Mal den Disziplinweltcup im Slalom. Der Norweger verteidigte seine Führung in Sun Valley nervenstark und brachte am Donnerstag 52 Punkte Vorsprung auf den Schweizer Loic Meillard ins Ziel. Der ÖSV durfte im allerletzten Bewerb der Ski-Weltcup-Saison 2024/25 noch über einen Stockerlplatz jubeln: Hinter dem Norweger Timon Haugan und dem Franzosen Clement Noel finalisierte Fabio Gstrein als Dritter.
Feller verabschiedet sich als 14. in den Urlaub
Die übrigen Österreicher kamen beim Saison-Kehraus nicht mehr auf Touren. Dominik Raschner verpasste als Elfter knapp die Top Ten, Manuel Feller beendete das Rennen als 14. Johannes Strolz und Michael Matt folgten unmittelbar dahinter in einem ÖSV-Paket auf den Rängen 15 und 16.
Kristoffersen fand in dieser Saison zu seiner Konstanz zurück. Der 30-Jährige, der bereits 2015/16, 2019/20 und 2021/22 die kleine Kugel gewonnen hatte, war zum Abschluss Vierter vor Meillard. Im Winter holte er fünf Podestplätze, in Val d'Isere und Kranjska Gora stemmte er den Siegerpokal in die Höhe. In zwölf Rennen war der Wahl-Salzburger, der für Marcel Hirschers Skifirma Van Deer-Red Bull Sports fährt, nie schlechter als Achter klassiert.