Im Riesentorlauf steht für die Alpin-Frauen am Dienstag in Südtirol die Olympia-Generalprobe bevor.
Am Kronplatz findet das letzte Weltcup-Technikrennen (Dienstag 10.30 und 13.30 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) vor den Spielen in Peking statt, der Olympia-Riesentorlauf ist keine zwei Wochen später am 7. Februar angesetzt. Für viele ist es überhaupt der letzte Bewerb vor der Abreise nach China - so für die Österreicherinnen um Katharina Liensberger. Ramona Siebenhofer wird nicht am Start sein.
"Ich freue mich auf den Riesentorlauf, fühle mich auch körperlich wieder gut", meinte Liensberger. Die Vorarlbergerin hatte ihre kurz vor Weihnachten und den Rennen in Courchevel aufgetretene Coronavirus-Infektion schon hinter sich gebracht, aber dann rund um den Schladming-Slalom mit einer Verkühlung zu kämpfen. Die soll sich nun auch erledigt haben, die WM-Bronze-Gewinnerin kann sich somit ganz auf das Sportliche konzentrieren.
"Ich habe mit Rang vier in Sölden bewiesen, dass ich auch im Riesentorlauf vorne mitfahren kann", bekräftigte Liensberger nach der Ankunft in der Kronplatz-Region. "Ziel ist, weniger Fehler zu machen als zuletzt. Dann weiß ich, dass ich sehr schnell sein kann." Kriterium auf dem Hang am Rande der Dolomiten seien die wechselnden Sichtverhältnisse bei Licht und Schatten.
Truppe meldete sich nach Corona-Infektion zurück
Darauf wird sich auch Katharina Truppe einstellen müssen, die als positiv Getestete den Nachtslalom in Schladming auslassen musste. "Ich habe nur leichte Symptome gehabt. Ich habe jetzt noch einige Tage Zeit gehabt zum Trainieren und fühle mich wieder bei 100 Prozent", meldete sich die Kärntnerin zurück. Truppe hat in dieser Saison im Riesentorlauf bereits drei elfte Plätze verbucht, zudem war sie in Lienz Neunte. "Noch ein Top-10-Ergebnis wäre natürlich schon schön."
Das strebt auch Stephanie Brunner an, die in Courchevel einmal auf den neunten Platz kam, sonst aber Stammgast im Bereich hinter den Top Ten war. In Lienz schied sie aus, das nächste Rennen in Kranjska Gora, wo Truppe als Elfte ÖSV-Beste war, verpasste sie wegen eines positiven Coronatests. Dennoch schaffte Brunner am Montag den Sprung in Österreichs Olympia-Kader. "Es freut mich, dass ich dabei bin", sagte die Tirolerin.
Worley in der Vorsaison am Kronplatz gewonnen
"Auch wenn ich jetzt noch nicht die Topergebnisse gebracht habe, ist es schön, dass die Trainer an mich glauben, dass ich schnell sein kann. Und bei Olympischen Spielen gibt es immer Überraschungen", fügte Brunner hinzu. Sie selbst wisse, "dass ich schnell sein kann, ich habe aber zu viele Fehler in den letzten Rennen gehabt. Darum habe ich ein bisschen Risiko aus meinem Fahrstil rausgenommen."
Gewonnen hat zuletzt in Kranjska Gora die Schwedin Sara Hector, die auch die Riesentorlauf-Wertung mit 362 Punkten anführt. Dahinter folgen die Gesamtweltcup-Führende Mikaela Shiffrin (316), die ebenfalls schon zwei Saisonrennen in der Basisdisziplin für sich entschieden hat, und Tessa Worley (307), die in Lienz erfolgreich war. Die Französin ist auch die Siegerin des Kronplatz-Riesentorlaufs der Vorsaison, in dem die ÖSV-Frauen (Brunner als Beste 15.) eine schwere Enttäuschung erlebten.
Beste Österreicherin im RTL-Ranking ist als Sechste Siebenhofer, die - sofern alles den erhofften Lauf nimmt - das Olympische Riesentorlauf-Quartett "made in Austria" komplettieren wird. Die Steirerin bestreitet vor ihrer Abreise kein Rennen mehr, sondern schiebt nach einer kurzen letzten Auszeit noch Trainingstage ein. Am Kronplatz nicht dabei sind außerdem unter anderem die Schweizerinnen Lara Gut-Behrami und Wendy Holdener.