Ariane Rädler stahl mit dem sensationellen 3. Platz beim Super-G in Beaver Creek ihrer Teamkollegin Conny Hütter (die Siegerin der Samstag-Abfahrt wurde 4.) die Show. Sofia Goggia (ITA) feierte ein Sieg-Comeback.
Anfang Februar hatte Goggia im Training einen Schienbeinbruch erlitten und über ein Karriere-Ende spekulieren lassen. Doch die 32-jährige Italienerin kämpfte sich einmal mehr zurück. Beim Abfahrts-Auftakt in Beaver Creek musste sich die Olympiasiegerin 2018 nur Conny Hütter geschlagen geben. Am Sonntag im Super-G von Beaver Creek schlug die Italienerin eindrucksvoll zurück. Mit Startnummer 13 nahm sie der bis dahin führenden Super-G-Weltcuptitelverteidiger Lara Gut-Behrami 48 Hundertstel ab.
Rädler rast mit Startnummer 20 auf Platz 3
Sensationell mit Startnummer 20 auf Platz drei: Ariane Rädler durch, die zum zweiten Mal in ihrer Karriere auf das Weltcup-Podest fuhr. Hütter wurde Vierte (+0,60). Für die 29-jährige Vorarlbergerin, die bereits vier Kreuzbandrisse hinter sich hat, war das Ergebnis auch "eine Genugtuung", wie sie im Zielraum erzählte: "Wenn du ein gutes Ergebnis hast, kommt immer wieder, was du alles durchgemacht hast. Es war sehr viel, aber in den letzten Jahren habe ich mich erfangen und stabilisieren können." Dabei habe es sich nicht einmal nach einer richtig guten Fahrt angefühlt.
Hütter berichtete, dass sie nach dem Golden-Eagle-Sprung "mit einem Hunderter in der Hand (100 Punkte für den Sieg, d. Red.) gegen das Plastik-Stangerl" geschlagen und gedacht habe: "Au, das tut weh. Dabei hätte ich einfach nur rennfahren müssen, aber ich habe Zeit liegen gelassen." Vom Kopf her sei es nach dem Abfahrtssieg von Samstag nicht leicht gewesen: "Es war schon emotional das Ganze. Ich bin froh, dass ich es so hingebracht habe."
25. Weltcupsieg für Goggia
Goggia legte auf dem von ihrem Trainer Giovanni Feltrin auf Highspeed gesetzten Kurs eine bravouröse Fahrt zum 25. Weltcupsieg hin. Sie hatte sich im Februar beim Riesentorlauf-Training in Ponte Di Legno das Schienbein und den Schienbeinknöchel im rechten Bein gebrochen und später in Medieninterviews erklärt, dass sie zwischenzeitlich durch eine tiefe Krise gegangen sei, ehe sie neue Kraft schöpfte und sich auf das Comeback vorbereitete.
Es fühle sich nicht wie Comebackrennen an, sondern "einfach wie ein Rennen", meinte Goggia am Sonntag. "Es war ein Rennen mit Attacke, so wie ich bin. Aber es war kein Risiko." Sie habe drei, vier Kilogramm weniger als in der der vergangenen Saison. Eine Folge der harten Vorbereitung während der Verletzungspause. Goggia: "Im September sind die Platten entfernt worden (mit der der Schienbeinknochen zusammengeschraubt worden war, d. Red.)." Ende Oktober sei sie erstmals wieder auf Skiern gestanden, aber richtig angegangen ist das Training nach eigenen Angaben erst wieder Mitte November in Copper Mountain (Colorado).
Ortlieb flog im 2. Rennen nach Comeback raus
Stephanie Venier kam auf Platz 13 (+1,48), Christina Ager auf 14 (+1,50) und Mirjam Puchner auf 15 (+1,52). Nina Ortlieb (nach Platz 22 beim Abfahrts-Comeback) und Ricarda Haaser schieden aus.