Beste ÖSV-Dame 7.

Totaler Italo-Triumph in Bansko

25.01.2020

Italienerinnen feiern Dreifachsieg bei Abfahrt in Bansko - Resinger wird 7.

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Einen Hattrick für Italien hat die zweite Weltcupabfahrt der Damen in Bansko gebracht. Elena Curtoni (28) fuhr am Samstag 10 bzw. 14 Hundertstelsekunden vor ihren Teamkolleginnen Marta Bassino und Federica Brignone mit hoher Startnummer zum Weltcup-Premierensieg. Vortagessiegerin Mikaela Shiffrin (USA) wurde Vierte. Als beste Österreicherin überraschte Elisabeth Reisinger als 7. vor Nina Ortlieb.

Die FIS hatte nach dem ausfallsreichen Vortages-Rennen (Ersatz für Val d'Isere) mit einer späteren Startzeit reagiert sowie einige Tore versetzt, um die eisige und schlagige Piste zu entschärfen. Und sie tat gut daran. Diesmal blieben nur sieben Läuferinnen auf dem freilich wieder stark drehenden "Hochgeschwindigkeits-Riesentorlauf" auf der Strecke, wieder profitierten die Technikerinnen sowie Läuferinnen mit höheren Nummern von besser werdenden Lichtverhältnissen.

Am meisten Curtoni. Die 28-Jährige fuhr mit 28 Jahren und Startnummer 28 zum ersten Weltcupsieg. Die lange verletzt gewesene Curtoni schnappte die früh gestartete Bassino (4) noch deren ersten Abfahrtssieg weg und ist in der fünften Saisonabfahrt die fünfte verschiedene Siegerin nach Ester Ledecka, Nicole Schmidhofer (jeweils Lake Louise), Corinne Suter (Zauchensee) und Shiffrin (Bansko). Zudem führte Curtoni mit ihrem Weltcup-Premierenerfolg das erste 1-2-3 für die starken Damen aus dem nächsten WM-Gastgeberland seit der Abfahrt vor zwei Jahren in Bad Kleinkirchheim an.

Nach ihrem Kreuzbandriss im November 2017 hatte Curtoni viele Rennen verloren, freute sich deshalb in Bansko doppelt. "Das ist mein erstes Podium, seit ich wieder mit dabei bin. Dass ich mit meinen Teamkolleginnen da oben stehe, macht es noch spezieller", meinte sie und gab zu: "Der Hang hier ist technisch, hat viele Kurven, das taugt uns. Außerdem sind wir alle ganz eng im Team. Sie wissen alle, was ich durchgemacht habe." Der Triumph der Italienerinnen war umso bemerkenswerter, als die vom Vortag etwas angeschlagene Abfahrts-Olympiasiegerin Sofia Goggia fehlte.

ÖSV-Damen leicht verbessert

Für Österreichs leicht verbesserte Damen holten zwei 23-Jährige die Kohlen aus dem Feuer, während Ramona Siebenhofer und Tamara Tippler dahinter über die Plätze 12 und 13 nicht hinauskamen. Reisinger startete als 33. ebenfalls spät und freute sich am Ende über ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis. "Hier ist es wirklich nicht sehr einfach, Piste und Kurssetzung sind sehr anspruchsvoll. Man muss von oben bis unten gut Skifahren", sagte die Oberösterreicherin, die sich mit Ortlieb den Servicemann teilt.

Die am Freitag mit Zwischenbestzeit ausgeschiedene Vorarlbergerin machte es diesmal mit Nummer 28 besser, war aber trotzdem nicht restlos zufrieden. "Wieder haben zwei blöde Fehler einen besseren Platz verhindert", ärgerte sich die Lecherin. "Sowas darf man sich auf diesem Niveau nicht erlauben."

Für die arrivierten Teamkolleginnen einzuspringen, sei aber Gebot der Stunde, waren sich Reisinger und Ortlieb einig. "Derzeit läuft's bei den Anderen nicht so wie gewohnt", wusste Reisinger, die diesen Winter schon in Zauchensee als 13. (Abfahrt) und 10. (Kombi) gefallen hatte. Ortlieb meinte: "Der Mannschafts tut's gut, wenn die Jungen andrücken. Das ist eine untypische Strecke hier, die kennen die Arrivierten noch nicht so gut. Und wo jeder wenig Erfahrung hat, können die Jungen aufmischen."

Schmidhofer von Erkrankung geschwächt

Nicole Schmidhofers Versuch, sich nach Erkrankung für den Super-G am Sonntag einzufahren, brachte Platz 24 und einige Weltcuppunkte. "Ich war noch nie so müde im Ziel wie heute", gestand die Steirerin. Ob der neuerliche Gewinn der Abfahrtskugel abzuschreiben sei, beantwortete Schmidhofer mit "wahrscheinlich schon". Vergangene Saison sei alles super zusammengelaufen. "Heuer feigelt es schon seit der Vorbereitung. Es ist eine eigenartige Saison."

Immerhin wisse ihr Körper nun, was im Super-G am Sonntag (9.15 Uhr MEZ, live ORF 1) zu tun sei. "Mehr als Platz 15 wäre aber schon sensationell", rechnet Schmidhofer mit einem erneut stark drehenden Kurs, weil Coach Roland Assinger wegen der Höhendifferenz viele Tore unterzubringen habe.

Auch Veith hofft, aus ihrem Abfahrts-Comeback Vorteile für den Super-G mitgenommen zu haben. "Platzierungen waren für mich hier nebensächlich. Ich muss Kilometer sammeln. Und das, was ich probiert habe, ist heute schon viel besser gelungen", gab sich die Salzburgerin nach den Plätzen 15 und 22 zuversichtlich für Sonntag. "Erwartungen habe ich keine. Es braucht aber einen guten Plan, damit man ans Limit gehen kann."

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