Ski Alpin

Etwas Licht für ÖSV-Team nach Bormio

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Vincent Kriechmayr bewies dass er im Speed-Zirkus doch nicht zum alten Eisen gehört. Am Sonntag verhinderte in Bormio nur die norwegische Zukunftsaktie Fredrik Möller einen Super-G-Sieg des 33-jährigen Speed-Spezialisten.

Generell ortet er einen leichten Aufwärtstrend beim österreichischen Ski-Team. Dennoch nimmt Kriechmayr auch die Kritik an den bisherigen Leistungen an. "Ich habe selber gesagt, wir haben nicht abgeliefert. Wir wissen ganz genau, dass wir es besser können", so der Oberösterreicher.

Der Druck der jugendlichen Konkurrenz lässt Kriechmayr nicht unbeeindruckt. "Auf einmal ist kein junger Schweizer vorne, da ist ein junger Norweger vorne. Da kann man nur den Hut ziehen", meinte er in Bezug auf den 24-jährigen Möller, der erst vor knapp einem Jahr sein Weltcup-Debüt gegeben hatte. "Er ist ein würdiger Ersatz für Kilde. Wenn der Aleks dann auch noch zurückkommt, haben wir zwei Norweger, die gewinnen können." Am Samstag hatte in der Bormio-Abfahrt der Schweizer Alexis Monney (ebenfalls 24) seinen ersten Weltcup-Sieg gelandet.

"Müssen uns der Kritik stellen"

Um einen Gegenschlag landen zu können, müsse die österreichische Mannschaft noch arbeiten. Zwar ist der Super-G weiterhin eine Stärke der Österreicher, die schon in Beaver Creek dank Lukas Feurstein über einen dritten Platz jubeln durften. In der Abfahrt ist die ÖSV-Meute allerdings nach wie vor weit weg von der Musik. In Bormio war Kriechmayr auf Rang acht Bester. In der Gesamtschau der bisherigen Saison bleibt der fünfte Platz des Leitwolfs in Beaver Creek die beste Platzierung eines Österreichers, während die Schweiz durch Justin Murisier, Marco Odermatt und Monney in allen drei Rennen triumphierte.

Angesichts dessen sei Kritik von außen "völlig legitim", betonte der 33-Jährige, der die Gröden-Abfahrt als 55. total verpatzt hatte. "Ich habe meinen Kollegen auch gesagt, wir müssen uns der Kritik stellen." Es gehe darum, "dass man es von oben bis unten durchzieht, und das ist uns noch nicht gelungen heuer. Aber ich hoffe, dass es uns im Jänner besser geht, und bin auch guter Dinge, weil ich sehe in unserer Mannschaft durchwegs Potenzial. Aber die anderen schlafen auch nicht, die werden auch weiterhin pushen. Da müssen wir Gas geben."

Hemetsberger Nummer zwei im Speed-Team

Daniel Hemetsberger gelang das in Bormio etwas besser. Der 33-Jährige fand sich auf der Stelvio relativ gut zurecht und war als Elfter der Abfahrt und Super-G-Siebenter die klare ÖSV-Nummer zwei hinter seinem oberösterreichischen Landsmann Kriechmayr. "Es wird Schritt für Schritt ein bisschen besser. Ich darf jetzt nicht ungeduldig werden und unbedingt gewinnen wollen, weil dann geht die Lockerheit wieder fort", sagte der Mann vom Attersee.

Weiter unter den teils hohen Erwartungen fährt Stefan Babinsky. Immerhin schaffte der Blondschopf aber als Zehnter im Super-G sein erstes Top-Ten-Resultat in diesem Winter. "Mit den Teilzeiten, bei denen ich wirklich sehe, dass ich vorne mitfahren kann, brauche ich mich absolut nicht verstecken. Das ist das, was ich ins neue Jahr mitnehme", betonte der Steirer. "Für mich heißt es jetzt einfach, das Puzzle zusammenzubauen und es vom Start bis ins Ziel durchzuziehen. Harte Arbeit wird immer belohnt."

Olympia-Abfahrt zeigt Krallen

Die Diskussion um die Sicherheit im alpinen Skisport wird jedenfalls weitergehen. Befeuert wurde die Debatte am Wochenende vor allem durch den schlimmen Sturz des Franzosen Cyprien Sarrazin im Training am Freitag. Sarrazins Zustand ist laut dem französischen Verband stabil, er werde aber noch im Krankenhaus unter Beobachtung bleiben. Für den Italiener Pietro Zazzi (Schien- und Wadenbeinbruch) ist die Saison ebenso vorbei wie für den Schweizer Josua Mettler (Kreuzbandrisse in beiden Knien). Am Sonntag fädelte der Schweizer Gino Caviezel bei einem Tor ein und dürfte sich ebenfalls verletzt haben. "Olympia-Strecke wird zur Albtraum-Abfahrt", titelte die deutsche Bild-Zeitung online.

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